... eigentlich noch das Bildblog? Emotional funktioniert es doch letztlich nicht viel anders als »Bild« selbst: Man bekommt jeden Tag seine Portion Grusel, kann sich rechtschaffen über Unglaublichkeiten empören und darf ab und zu leichte Häme genießen. Nicht, dass das Bildblog deswegen schlecht oder als Korrektiv gar überflüssig wäre - immerhin haben sie auch die Wahrheit auf ihrer Seite. Nur ich persönlich habe keine Lust mehr, täglich indirekt »Bild« zu lesen.
Kommentare 
"Die Wahrheit"
ist ein großes Wort in diesem Zusammenhang. Da halte ich es doch wie Pontius Pilatus (einer meiner liebsten Bibelhelden): Quid est veritas? Sicher ist das Bildblog als Korrektiv nicht völlig unnütz. Aber bei allem gebotenen Respekt vor den Machern finde ich dieses Angebot etwas überbewertet in der öffentlichen Wahrnehmung.

- Es ist genau wie Sie sagen: Der Erfolg dieses Angebots liegt nicht zuletzt darin begründet, dass sich alle rechtmeinenden und wohlgeleiteten das geläuterte Grusel-Derivat rienziehen können - und sich dabei noch mit dem Odium schmücken, man wär ja voll der oberkritische Megachecker.

- Hinzu kommt der Punkt, dass das Bildblog ja gewissermaßen aufmerksamkeitsparasitär funktioniert. Sprich: Ohne den massiven Bums dieses Revolver-Blättchens würde das dazugehörige Watchblog kein Schwein interessieren (wieviele Leser hat das Donaukurier-watchblog by the way?). Das Korrektiv erreicht ja wohl überwiegend nur diejenigen, die sich eh schon drüber klar sind, mit welcher trüben Brühe bei der Boulevard-Zeitung gekocht wird. Das hardcore-Leser-und-Kampagnen-Stimmvieh schert sich nen Scheiß ums Bildblog. Und man muss sich als denkender Mensch ja auch mal fragen, ob das Bildblog nicht noch zusätzlich einzahlt auf das Aufmerksamkeitskonto dieses Käseblatts.

- Und last not least: Es langweilt mich inzwischen ohne Ende, das tägliche klein-klein von wegen -Bild-hat-geschrieben-es-war-aber-so-und-so. Der übergeordnete Verblendungszusammenhang bleibt dabei völlig ausgespart, da findet keine Metakritik statt, kein Warum-ist-das-so?

Wohlverstanden: Ich gönne den Kollegen jeden Klick und jeden geschwenkten Palmwedel. Aber für mich ist das Bildblog keine regelmäßige Anlaufstelle mehr.
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Jepp, "Wahrheit" war zwei Schubladen zu hoch gegriffen. "Fakten" wäre wohl der richtige Begriff gewesen.

Ich muss sagen, prinzipiell hat das Bildblog schon meine Meinung zu Bild noch mal verändert, gerade auch das tägliche Klein-Klein zu falschen Bildunterschriften, schlechten Übersetzungen und ungeprüften Behauptungen. Bis dahin war ich davon ausgegangen, dass sie zumindest die Fakten sauber recherchieren, bevor sie anschließend überlegen, wie sie eine (womöglich ganz andere) Story nach ihrem Geschmack draus machen können.

Dass sie die Zielgruppe von Bild nicht erreichen, ist m. E. gar nicht so tragisch. Es wäre schon viel gewonnen, wenn Politiker, Promis und Medienmenschen etwas von ihrer Ehrfurcht vor dem Drecksblatt verlören.

Aber, wie gesagt, jetzt muss ich's auch nicht mehr täglich lesen.
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Ehrlich gesagt hab ich das Bildblog immer ähnlich langweilig gefunden wie die Bild selbst.
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ich lese da nie.
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Gerne würde ich sagen, ach, ein Bildblog gibt es auch? ;-)

Aber dann hätten wir hier gleich denselben gruppendynamischen Staffellauf und Schulterschluss, den wir hier gerade beklagen. Es ist gut, daß es das gibt, aber ich mag persönliche Blogs lieber.
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Mir geht's schon seit einigen Wochen ganz genauso.
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Geht mir mittlerweile aber genauso. Man ist mittlerweile echt gesättigt.

Machen wir doch ein "BildblogBLOG" auf ;)
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Nichts für mich, bei so viel Meta kommen sonst am Ende noch meine Feindbilder ganz durcheinander. ;-)
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man käme in die reinste meta-ekstase.
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und solches Herumkrebsen wäre doch eins der unangenehmsten, fürcht ich. :)
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