Zu jeder Tageszeit regt sie sich auf. Schimpft in einer Tour, einsilbig, ängstlich, vor sich hin zappelnd und hört nicht auf. Schon früh, wenn ich noch längst schlafen sollte, ist sie draußen zu hören, genauso abends, wenn ich heimkomme. Zwei Jahre war sie verschwunden, jetzt ist sie also wieder da. Nie konnte ich bislang irgendeinen Grund erkennen, aber irgendeine unsichtbare Gefahr scheint sie ständig zu beunruhigen. Und wie es so geht mit den düsteren Prophezeiungen, irgendwann erfüllen sie sich selbst. Zum Beispiel in Form einer Glasvoll Wasser, die lautlos durch die Zweige fällt und sie eiskalt erwischt, woraufhin sie erschreckt davonfliegt, um ihr Geschimpfe in einem entfernten Gebüsch fortzusetzen.
Kommentare 
Einfach und wirkungsvoll, schön.
Bei der Vorstellung, wie Sie sich heranschleichen, um Ihr Wasser zielgerichtet loszuwerden, muss ich breit grinsen.
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Der Grund der Schimpferei könnte träge in einem Fenster liegen...
...sich gelangweilt die Pfoten lecken und wegen des Maschendrahtes im Fensterrahmen keine Chance haben, die zeternden Amseln zu erjagen. So ist es jedenfalls in unserem Hinterhof, wo tapfere Nestverteidiger schier unermüdlich den felinen Faulpelz anpfeifen und durch Stuka-Scheinangriffe zu verscheuchen suchen!
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