er ist kein star, das wär gelogen
doch mag ich ihn, zurückgezogen
wie er sich gerne gibt

ich bin in seinen rosaroten
luftballonabbindeknoten
nahezu verliebt

der knilch, um den die welt sich dreht
in dem beim baden wasser steht
betreibt gern seine schau

der uns mit mutti früh verkabelt
niemals richtig abgenabelt:
er ist ne kleine sau

die jungen frauen stört das nicht
sie tragen ihn spaziern im licht
mit stolz, als wär's der busen

dagegen ich, stets leicht verschämt
bedecke ihn mit einem hemd
und füttre ihn mit flusen
Kommentare 
Nette Nabelschau, das!
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Sehr feine Textauslegeware, mein Herr!
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in ausgedruckter Form auch hervorragend zum Einwickeln von Wurstzipfeln geeignet
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Zunächst hatte ich dafür das Autograph einer Bach-Kantate in Erwägung gezogen. In Anbetracht dieser Alternative aber... ;)
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hehe (bei der stimmt´s?-rubrik in der zeit gab es mal was darüber, warum der nabel so magnetisch auf flusen wirkt. ich glaube, es war etwas hochphysikalisches).
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Tut er das nicht nur bei Männern?
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Ja. Ich hab das auch mal gelesen: es liegt an den Haaren auf dem Bauch, die zusammen mit der Reibung der Kleidung für einen stetigen Transport der Fussel in den Bauchnabel sorgen. Deshalb sind Männer generell fusselanfälliger.
Das Gedicht ist wunderschön, übrigens.
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Der männliche Nabel ernährt sich von Flusen. In der Tat, ähnlich wie bei fleischfressenden Pflanzen sorgen die Haare dafür, die Beute, einmal darin verfangen, durch rhythmische Mikro-Wellenbewegungen in die Nabelöffnung zu transportieren, wo sie in den folgenden Tagen in aller Ruhe verdaut wird. Wovon sich weibliche Nabel ernähren, ist derzeit noch Gegenstand der Forschung. Nach Durchsicht hunderter Stunden von Kinofilmen geht die Hypothese derzeit in Richtung Sekt.
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Bei
leichtem blonden Haaransatz rund um den weiblichen Nabel tendiert dieser dazu, auf Weizenbier umzusteigen. Natürlich helles. ;o) Und nur, wenn genug Kohlensäure im Spiel ist, sagen die Ernährungswissenschaftler ...
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das betrifft aber hauptsächlich die Nabelpopulation in Bayern, oder?
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Schwer zu sagen.
Die Bayern behaupten ja stolz, auch französische Feinschmeckernabel schon bekehrt zu haben. Ich weiß nicht, ob man das glauben soll ...
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wenn zwei Kulturen aufeinander treffen, die sich jeweils für den Nabel der Welt halten...
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Ja,
Kültüren eben ... :o)
Übrigens gibt es Gerüchte, dass die Bayern die Nabelfeinschmeckerei zum Anlass nehmen wollen, das entsprechende Weizen auch in kulturell ansprechende Piccolo-Flaschen abzufüllen. Später denke man dann über Magnumflaschen nach, heißt es aus der Münchner Staatskanzlei. Aber man werde es sich gründlich überlegen - immerhin handle es sich dabei nicht nur um völkerverständigende Kultur sondern auch um ein innerbayrisches Politikum. Oktoberlichen Heimatschutz, quasi, irgendwie ...
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Mit oder ohne Flusen: eindeutig eine erogene Zone und eine große Herausforderung für die Zunge, ähnlich wie die Unterseite der Zehe.
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