Verschiedene baden-württembergische Städte lassen jetzt von privaten Firmen den Müll entsorgen, der aufgrund des Streiks liegen bleibt. Die Logik des Mannheimer Bürgermeisters geht dabei so: Müll bleibt liegen, Müll zieht Ratten an, Ratten knabbern an (ganz offensichtlich haufenweise) herumliegenden, toten, H5N1-infizierten Vögeln. Ich finde, dem Herrn gebührt ein Kreativitätspreis für den gelungenen Versuch, gleich zwei Angstthemen (Vogelgrippe! Ratten!) miteinander zu verquicken, um sie als Munition auf einem ganz anderen Kriegsschauplatz (Tarifstreit) verwenden zu können.

Länder und Lobbyisten nutzen derweil die Gunst der Stunde, um die ab nächstem Jahr verbotenen Legebatterien vielleicht doch noch vor dem Auslaufen zu schützen. Seehofer soll schon einverstanden sein, heißt es. Die Stallpflicht ruft!

Nachdem Terrorismus und Tauschbörsen als Blankobegründungen für die Einschränkung von Bürgerrechten ja mittlerweile etwas langweilig geworden sind, könnte auch hier die Geflügelpest noch wertvolle Dienste leisten. Ich sage nur: Videoüberwachung von Parks und Grünanlagen. Auch wenn bei diesem Thema das Bedrohungspotenzial der demnächst zu erwartenden Millionen gewalttätiger Hooligans und Selbstmordattentäter derzeit sicher noch nicht ganz ausgeschöpft wurde.

Wie lautet eigentlich die Antwort der Privatwirtschaft? KFZ-Desinfektionsmatten für die Garage, Mundschutz, Vitamin C? Kleine Entenbeseitungsanlagen für den Hausgebrauch? Bislang scheint mir hier viel wertvolle Kaufkraft verschenkt zu werden.

So koche jeder sein eigenes Hühnersüppchen. Soll gut gegen Grippe sein, sagt man.
Kommentare 
Siehe dazu auch: Tieropfer gegen Menschenangst in der "Zeit".
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Tja, man biegt eben und wenns auch nicht ganz zurecht ist.
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