macht doch mal einen Ortstermin in italienischen Metzgereigeschäften. Was fällt euch auf?
1. In der Vitrine findet ihr Schinken, Salami und Wurst nur am Stück. Für jeden Kunden wird frisch aufgeschnitten. Gut, das dauert einen Moment länger und deutsche Kunden haben offenbar lieber angetrocknete, leicht schillernde oder angegraute Ware als eine Minute länger an der Theke zu stehen. Aber ich bin sicher, auch die könnt ihr auf Dauer vom Vorteil frischen Aufschnitts überzeugen. Und ihr selbst müsstet weniger wegwerfen.
2. Seht mal, man kann Schinken und Salami auch dünn aufschneiden. Sogar Mortadella. Zwar seid ihr in der Beziehung teilweise schon besser geworden. Aber auch nur bei den ganz teuren Sorten wie Parmaschinken. Irgendwie scheint ihr immer noch zu glauben, wenn ihr nur alles schön dick schnittet, würde mehr gekauft. Dabei ist es ein ganz anderer Geschmack, in etwas zu beißen, das zart und luftig in mehreren Schichten übereinander liegt, als auf einer dicken, zähen Scheibe davon herumkauen zu müssen. Für letzteres mag ich z. B. kein Geld mehr ausgeben. (Mit der Ausnahme französischen Kochschinkens, dieses leckeren, saftigen, den man in französischen Bars aufs Sandwich bekommt, der darf gerne herzhaft dick daherkommen - aber den habt ihr eh nicht.) Und wenn ihr Punkt 1 beachtet, könnt ihr immer noch auf jeden einzelnen Kunden eingehen, falls er es doch lieber dick geschnitten mag.
3. Seht mal hin, wie die Italiener die geschnittenen Scheiben einpacken. Ist das nicht appetitlich? Kein zusammenklebender Stapel auf viel zu kleinem Papier, sondern alles direkt vom rotierenden Messer weg in Wellenform auf eine große Fläche drapiert, was - wieder einmal - umso einfacher wird, je dünner geschnitten wurde. Dann legen sie ein zweites Blatt darüber und falten alles so zusammen, dass nichts rausguckt und trocken werden kann. Und sie tackern den Preisbon nicht derart an die Tüte (oder gar in die Salami), dass sie beim Öffnen zuhause reißen würde. Auf diese Weise bleibt die Ware bis zur letzten Scheibe frisch und appetitlich, man kann das Papier immer wieder öffnen, später zusammenfalten und in den Kühlschrank zurücklegen. Sogar auf dem Tisch macht es eine gute Figur.
Fazit: Mal ehrlich, wovon würdet ihr mehr kaufen? Seit Stunden herumliegende, aneinander klebende dicke Scheiben, lieblos in zu kleines Papier geklatscht, das zuhause nach dem ersten Öffnen schon seinen Zweck versagt? Oder frisch aufgeschnitten, hauchdünn, appetitlich zurechtgelegt und so eingeschlagen, dass man sie darin bis zum letzten Fitzel aufbewahren kann? Genau. Natürlich bedeutet das mehr Handarbeit - einfach den Schinken in die Maschine spannen und Knopf drücken wird nicht reichen. Aber wir Kunden wüssten wieder einen Grund mehr, warum wir unseren Aufschnitt bei euch und nicht eingeschweißt aus der Kühltheke beziehen sollten.
1. In der Vitrine findet ihr Schinken, Salami und Wurst nur am Stück. Für jeden Kunden wird frisch aufgeschnitten. Gut, das dauert einen Moment länger und deutsche Kunden haben offenbar lieber angetrocknete, leicht schillernde oder angegraute Ware als eine Minute länger an der Theke zu stehen. Aber ich bin sicher, auch die könnt ihr auf Dauer vom Vorteil frischen Aufschnitts überzeugen. Und ihr selbst müsstet weniger wegwerfen.
2. Seht mal, man kann Schinken und Salami auch dünn aufschneiden. Sogar Mortadella. Zwar seid ihr in der Beziehung teilweise schon besser geworden. Aber auch nur bei den ganz teuren Sorten wie Parmaschinken. Irgendwie scheint ihr immer noch zu glauben, wenn ihr nur alles schön dick schnittet, würde mehr gekauft. Dabei ist es ein ganz anderer Geschmack, in etwas zu beißen, das zart und luftig in mehreren Schichten übereinander liegt, als auf einer dicken, zähen Scheibe davon herumkauen zu müssen. Für letzteres mag ich z. B. kein Geld mehr ausgeben. (Mit der Ausnahme französischen Kochschinkens, dieses leckeren, saftigen, den man in französischen Bars aufs Sandwich bekommt, der darf gerne herzhaft dick daherkommen - aber den habt ihr eh nicht.) Und wenn ihr Punkt 1 beachtet, könnt ihr immer noch auf jeden einzelnen Kunden eingehen, falls er es doch lieber dick geschnitten mag.
3. Seht mal hin, wie die Italiener die geschnittenen Scheiben einpacken. Ist das nicht appetitlich? Kein zusammenklebender Stapel auf viel zu kleinem Papier, sondern alles direkt vom rotierenden Messer weg in Wellenform auf eine große Fläche drapiert, was - wieder einmal - umso einfacher wird, je dünner geschnitten wurde. Dann legen sie ein zweites Blatt darüber und falten alles so zusammen, dass nichts rausguckt und trocken werden kann. Und sie tackern den Preisbon nicht derart an die Tüte (oder gar in die Salami), dass sie beim Öffnen zuhause reißen würde. Auf diese Weise bleibt die Ware bis zur letzten Scheibe frisch und appetitlich, man kann das Papier immer wieder öffnen, später zusammenfalten und in den Kühlschrank zurücklegen. Sogar auf dem Tisch macht es eine gute Figur.
Fazit: Mal ehrlich, wovon würdet ihr mehr kaufen? Seit Stunden herumliegende, aneinander klebende dicke Scheiben, lieblos in zu kleines Papier geklatscht, das zuhause nach dem ersten Öffnen schon seinen Zweck versagt? Oder frisch aufgeschnitten, hauchdünn, appetitlich zurechtgelegt und so eingeschlagen, dass man sie darin bis zum letzten Fitzel aufbewahren kann? Genau. Natürlich bedeutet das mehr Handarbeit - einfach den Schinken in die Maschine spannen und Knopf drücken wird nicht reichen. Aber wir Kunden wüssten wieder einen Grund mehr, warum wir unseren Aufschnitt bei euch und nicht eingeschweißt aus der Kühltheke beziehen sollten.
Dünn ist ok, außer bei Serrano Schinken. Den liebe ich etwas dicker geschnitten.