Kennen Sie die herzhafte Schwester der Crêpe? Ebenso dünn und zart, aber dunkel und aus Buchweizenmehl: die Galette. Wir haben das Mehl gleich aus der Bretagne mitgebracht, aber mindestens im Reformhaus sollte es auch hier zu kaufen sein.

als ganze Mahlzeit für 2 Personen
(ergibt 6-7 kleine Galettes)


Teig
125g Buchweizenmehl
1 Ei
Prise Salz
ca. 125 ml Milch
ca. 125 ml Wasser
etwas (Salz-)Butter für die Pfanne

Mehl (fein gesiebt) und Ei vermischen, Milch und Wasser zugeben, bis sich ein dünner, recht flüssiger Teig ergibt. Teig ein bis zwei Stunden zugedeckt ruhen lassen. Pfanne buttern, erhitzen (wir haben so eine kleine Crêpe-Pfanne), Portion Teig eingeben, hauchdünn verteilen, er muss nahezu durchscheinend werden. Wenn die Galette fest wird, wenden und noch etwas weiter backen.

Wer hat's gemacht? Die Möwe natürlich.
Belag
Worauf man Lust hat. Schinken, Käse, Ei, Tomaten, Pilze, Lachs, Fleischstreifen... gibt wenig, was nicht ginge. Sollte möglichst schon zimmerwarm sein und fertig vorbereitet, sonst wird die Galette schneller kalt als ohnehin. Belag auf einen Teil der Galette legen (vielleicht sogar schon in der Pfanne), womöglich noch ein Stückchen (am besten gesalzene) Butter drauf, den Rest zusammenklappen und ab auf den Teller. Bei uns waren es übrigens Feldsalat, Tomate und Schafskäse.

Passend dazu wäre natürlich ein Cidre gewesen.

Ich schwör, die waren dünn und haben geschmeckt wie paar Tage zuvor vor Ort.


P.S.: Süßes drauf schmeckt sogar auch.

kräftig, voll und süß

lang nicht mehr gemacht

Sehr schön, wirklich. Jetzt haben wir auch zwei Lisakrüge.


Balkonsaison offiziell eröffnet
Mein Körper verfügt über eine zuverlässige Schärfenreaktion. Schärfe jetzt nicht optisch oder mechanisch, sondern: chemisch. Sie kennt mindestens fünf Stufen:

Stufe 0: Kaum gewürztes Essen, Schärfe tritt geschmacklich nicht hervor: Keine Reaktion.
Stufe 1: Leicht gewürztes Essen, Schärfe ist zu schmecken, aber nicht aufdringlich: Schweißausbruch lokal begrenzt auf die Nasenspitze.
Stufe 2: Gut gewürztes Essen, Schärfe tritt leicht hervor: Schweiß auch auf dem Rest der Nase sowie Oberlippe.
Stufe 3: Kräftig gewürztes Essen, Schärfe ist deutlich im Vordergrund: Schweiß auch an Schläfen und Stirn.
Stufe 4: Verdammt scharfes Essen, Lippen, Mund und Rachen brennen: Schweißausbruch auch an Hals und Nacken.
Stufe 5: Keine Ahnung. Man muss nicht alles wissen.

Natürlich gibt es ab Stufe drei noch weitere physische Effekte zeitversetzter Art, auf die ich nicht detailliert eingehen möchte (wehe, jemand postet in den Kommentaren diese Chili-Wettbewerb-Geschichte). Eine genauere Kalibrierung auf Scoville-Einheiten habe ich aus mancherlei Gründen auch noch nicht versucht, wahrscheinlich wäre mein Schärfemesser aber eher für untere Werte geeignet.

Was mich aber interessiert: Bin ich eigentlich der Einzige, dessen Körper so reagiert?
1) Kannst du kochen? Wenn ja, kochst Du gerne?

Von den Überlebenden hat sich noch keiner Ja. Ja.

2) Wann isst bei Euch die ganze Familie gemeinsam?

Eigentlich immer, wenn mehr als einer zuhause ist. Abends kann das auch schon mal eine Brotzeit vorm Fernseher sein, aber normalerweise essen wir richtig in der Küche. Wichtig. (Meine Kinder sind allerdings nur alle zwei Wochenenden zu Besuch.)

Stöckchen und Wohnungsfotos: gehen immer.
3) Was isst Du zum Frühstück?

Cappuccino (alternativ Milchkaffee), dazu am liebsten einen Krapfen mit Puderzucker, manchmal auch einen Toast oder garnichts.

4) Wann, wo und wie esst ihr in der Woche?

Manchmal frühstücken wir gemeinsam. Ansonsten frühstücke ich im Büro und gehe dort mittags in die Kantine. Abends, wenn die Möwe nicht arbeitet, essen wir nochmal gemeinsam: Nudeln, Salat, Brotzeit, Suppe — je nachdem.

5) Wie oft geht ihr ins Restaurant?

Vielleicht einmal alle zwei Monate. Außer im Urlaub natürlich, zu dem gehört unbedingt ausgiebiges Restaurant-Essen.

6) Wie oft bestellt ihr Euch was?

Fast nie. Wenn, dann bei einem Restaurant, in dem wir auch essen würden. D.h. selbst abholen.

7) Zu 5 und 6: Wenn es keine finanziellen Hindernisse gäbe, würdet ihr das gerne öfters tun?

Das hat wenig mit Finanzen zu tun. Restaurant könnte schon öfter sein, nur kommen wir selten auf die Idee, weil wir meist selbst kochen.

8) Gibt es bei Euch so was wie “Standardgerichte”, die regelmäßig auf den Tisch kommen?

Nudeln mit rotem oder grünem Pesto und/oder geschmortem Gemüse: Paprika, Zucchini, Aubergine, Tomate, was der Kühlschrank hergibt. Und irgendetwas davon ist immer im Haus.

9) Hast Du schon mal für mehr als 6 Personen gekocht?

Ja. Riesige Mengen Kartoffelsuppe, zum Beispiel. Meine Möwe sowieso, einerseits für ihre recht große Familie, andererseits ab und an auf der Arbeit.

10) Kochst du jeden Tag?

Nein, aber mehrmals die Woche.

11) Hast Du schon mal ein Rezept aus dem Kochblog ausprobiert?

Das Kochblog? Kenne ich wohl nicht. Aber beispielsweise schon mal eine Mousse von Hrn. Paulsen. Nun ist das mit Rezepten ja immer so eine Sache, irgendwie machen wir am Ende immer etwas anderes draus. Inspiriert hat uns der ein oder andere Blogeintrag aber sicher.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal Werbung für Food-Wut betreiben — dort dürfen Sie anderen mit Fotos Appetit machen.

12) Wer kocht bei Euch häufiger?

Meine Möwe.

13) Und wer kann besser kochen?

Ebenfalls. Sie verfügt über deutlich mehr Methoden und Ideen. Alleine schon die Saucen. Salate. Desserts. Außerdem backt sie auch noch Brot, Focaccias und anderes mit Hefe. Ich bilde mir dafür ein, Kurz- und länger Gebratenes ganz gut zu beherrschen, und sie belässt mich in dem Glauben.

14) Gibt es schon mal Streit ums Essen?

Nein. Wenn ich hier meist in der Wir-Form schreibe, dann weil wir sehr ähnliche Vorstellungen von leckerem Essen haben. In sehr seltenen Fällen dass nicht, kochen wir uns separat etwas. Die Möwe beispielsweise kann sich für deutlich mehr (und andere) Meeresfrüchte erwärmen als ich.

15) Kochst du heute völlig anders, als Deine Mutter /Deine Eltern?

Etwas anders, aber nicht grundsätzlich. Meine Eltern haben immer schon gerne mit frischen Kräutern gekocht, gute Saucen gemacht, leckeres Gemüse und Fisch und Fleisch. Lediglich mein Faible für Nudeln stammt sicher nicht von meinen Eltern, und prinzipiell mag ich Gemüse und Salat lieber etwas knackiger, wo mein Vater es gerne butterweich zerkocht mag.

16) Wenn ja, isst Du trotzdem gerne bei Deinen Eltern?

Ohne Einschränkung.

17) Bist Du Vegetarier oder könntest Du Dir vorstellen vegetarisch zu leben?

Weder noch. Ich liebe Gemüse und muss auch nicht täglich Fleisch oder Wurst essen. Aber auf den wunderbaren Geschmack von Fleisch würde ich nicht prinzipiell verzichten wollen. Oder können. Lediglich Innereien und andere fleischliche Merkwürdigkeiten können mir gestohlen bleiben.

18) Was würdest Du gerne mal ausprobieren, an was Du Dich bisher nicht rangewagt hast?

Eine Hollandaise.

19) Kochst Du lieber oder findest Du Backen spannender?

Eindeutig kochen. Beim Backen fühle ich mich immer hilflos, ich verstehe nie, warum es manchmal klappt und manchmal nicht.

20) Was war die größte Misere, die Du in der Küche angerichtet hast?

Abgesehen von diversen abgerauchten (weil auf dem Herd vergessenen) Gerichten gab es ein paar Dessert-Versuche mit Gelatine, die ruhig vergessen bleiben dürfen.

21) Was essen Deine Kinder am liebsten?

Nudeln. Kartoffeln. Fleisch. Fisch. Obst. Puddings.

22) Was mögen Deine Kinder überhaupt nicht?

Gemüse. Die meisten Saucen.

23) Was magst Du überhaupt nicht?

Ananas. Innereien. Süßstoffe. Zerkochte Nudeln.

24) Wofür kann man Dich nachts wecken?

Es wäre zwecklos. Nicht nur, weil ich nach dem Aufwecken nichts essen kann, sondern auch, weil ich denjenigen wütend würgen würde.

Ingwer gehört ja zu den Gewürzen, die einem gerne unangenehm kommen. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wie man diese Ingwerstäbchen in Schokolade oder ähnliche Scheußlichkeiten überhaupt mögen kann. Ich verspreche Ihnen aber, mit dem Rezept, was meine Möwe heute erfunden hat, werden Sie zum Ingwer-Fan. Garantiert.

okay, optisch eher unspektakulär
Für 4 Portionen mischen Sie 100 ml Kokosmilch (gibt's in Dosen), 100 ml Sahne und reiben eine ganze Ingwerknolle hinein (vielleicht so 30g). Der Klecks Thai-Curry hat nicht geschadet. In dieser Marinade lassen Sie 400g Hühnerbrustfilet in mundgerechte Stücke geschnitten drei bis vier Stunden ziehen. Dann hacken Sie eine Zwiebel und eine Knoblauchzehe fein, dünsten sie in Olivenöl an, hobeln 2 Möhren hinein, lassen sie zart schmoren und geben dann das Fleisch mitsamt Marinade hinzu und lassen alles leise köcheln. Dazu Basmatireis, fertig. Ich könnte mich reinlegen.