dann schauen Sie doch mal auf Black&White vorbei. Und machen Sie mit.
Mein Körper verfügt über eine zuverlässige Schärfenreaktion. Schärfe jetzt nicht optisch oder mechanisch, sondern: chemisch. Sie kennt mindestens fünf Stufen:

Stufe 0: Kaum gewürztes Essen, Schärfe tritt geschmacklich nicht hervor: Keine Reaktion.
Stufe 1: Leicht gewürztes Essen, Schärfe ist zu schmecken, aber nicht aufdringlich: Schweißausbruch lokal begrenzt auf die Nasenspitze.
Stufe 2: Gut gewürztes Essen, Schärfe tritt leicht hervor: Schweiß auch auf dem Rest der Nase sowie Oberlippe.
Stufe 3: Kräftig gewürztes Essen, Schärfe ist deutlich im Vordergrund: Schweiß auch an Schläfen und Stirn.
Stufe 4: Verdammt scharfes Essen, Lippen, Mund und Rachen brennen: Schweißausbruch auch an Hals und Nacken.
Stufe 5: Keine Ahnung. Man muss nicht alles wissen.

Natürlich gibt es ab Stufe drei noch weitere physische Effekte zeitversetzter Art, auf die ich nicht detailliert eingehen möchte (wehe, jemand postet in den Kommentaren diese Chili-Wettbewerb-Geschichte). Eine genauere Kalibrierung auf Scoville-Einheiten habe ich aus mancherlei Gründen auch noch nicht versucht, wahrscheinlich wäre mein Schärfemesser aber eher für untere Werte geeignet.

Was mich aber interessiert: Bin ich eigentlich der Einzige, dessen Körper so reagiert?
Eine gute Schülerin war nicht das Kind, das konnte, was der Stoff vorgab. Eine gute Schülerin war dazu auch vernünftig, krakeelte weder wild durch den Raum, noch leistete sie sich unbeherrschte Anfälle gegenüber schwächeren Schülern oder träumte einfach ein paar Minuten in die Blätter der Kastanie auf dem Hof. Fachliche Anerkennung setze Anpassung an externe und nicht leistungsbezogene Erwartungen voraus, haben die meisten der guten Schülerinnen aus diesen Jahren mitgenommen.
[...]
Gemocht oder mächtig, lautet letztlich die Alternative, und solange die meisten Frauen diese Wahl mit allen ihren Konsequenzen scheuen – solange wird man sich wundern, warum den guten Studienleistungen, der angenehmen Zusammenarbeit und dem ganzen Drumherum, das am Ende doch nicht zählt, nicht viel nachkommt.
Frau Modeste macht sich sehr lesenswerte Gedanken über die Kluft zwischen Studienleistung und anschließendem Karriere-Erfolg bei vielen Frauen.