Mir ist schleierhaft, was selbst respektable Bands immer noch dazu bringt, im letzten Stück einer CD nach ein paar Minuten Stille nochmal nachzulegen. Soll das irgendwie bedeutungsvoll sein? Oder lustig? Das war es noch nie, und auch der Überraschungseffekt hat sich nach dem ersten Hören erschöpft. Es erinnert an 80er-Jahre-Thriller, in denen Bösewichte, Minuten nachdem sie erstochen, erschossen und 50 Meter tief durch Treppenhäuser und Glasdächer gefallen waren, immer nochmal mit der Waffe in der Hand aufstehen mussten. Albern. Und ärgerlich, weil man dieses Stück Musik für den Rest seines CD-Lebens nie sauber ansteuern kann.
Kommentare 
Vor allem ...
... so alles andere als "hidden". Vollste Zustimmung.
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Die einzigen Hidden Tracks hab ich bislang bei den Ärzten entdeckt. Auf der 13 und der Geräusch, sowie auf Belas Bingo und einer FU-CD ist der Hidden Track nämlich VOR dem ersten Song... Ist auch eine Art "Kopierschutz" -eher Kaufanreiz-, denn der Song wird weder beim Rippen noch beim CD-Kopieren mitgenommen.
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Na, die hidden tracks verdienen immerhin ihren Namen, im Gegensatz zu denen, die nur dazu dienen, die Bruttogesamtspielzeit künstlich aufzublasen - wie von Ole weiter unten beschrieben.
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sehr richtig. die teile dienen nur dazu, indem der letzte track statt 3 minuten plötzlich 29 minuten lang ist, davon abzulenken, dass das eigentliche album nur 31 statt 57 minuten spieldauer hat. was da hilft ist höchstens, die cd, wennmöglich, zu brennen und den letzten track in zwei zu spalten und die stumme zeit zu löschen. äußerst dämlich, aber immerhin wirksam. :)
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Ja, ich schnibble auch schon mal mit Audacity dran rum, um mehr echten Inhalt auf Mix-CDs oder Speicherkarte unterzubringen. Mühsam. Schlimmer kann ich mir eigentlich nur vorstellen, wenn die Bands auch noch anfingen, wie Radiohead auf "Kid A" die Song- und Trackgrenzen gegeneinander zu verschieben, so dass jeder neue Song mitten im Track beginnt und in den nächsten hineinreicht... hua.
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Moooment. In Compilations finde ich sowas sehr okay. Vor allem, wenn man eine Art Hörspiel mit Musik zusammenbastelt. Verboten ist es allerdings auch für mich dann keine - technisch gesehen - track marker zu setzen (Sorry, komme gerade nur auf die englischen Begriffe.)
In eben diesem Zusammenhang finde ich auch hidden tracks gut - mir ist es schon so gegangen, daß ich den anderen noch ein paar Sachen geben wollte, die jeder kennen sollte (file under: furchtbares Sendungsbewußtsein. Alt: wildgewordener Altruismus.), die aber in die Compilation nicht gepasst haben. Dann werden es eben hidden tracks. Mit Markern.
Heute läßt sich jede Anlage sagen 'Bis Track 16 durchlaufen lassen, danach von vorn beginnen.' wenn man die hidden tracks nicht mag. Wo also ist das Problem, Officer?
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richtig klasse wirds ja, wenn man die CD mit Shuffle laufen läßt und der letzte Track als zweites kommt.... Nee, so Dinger sind Mist.
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Ich meine den umgekehrten Fall, Kathleen. Gerade, wenn ich die versteckte Musik mag, aber keine Lust habe, dafür immer den Song am Anfang des Tracks plus Pause abwarten oder aber rumspulen zu müssen. Wenn man ein Stück Musik auf eine CD bringt, dann sollte man doch dazu stehen und ihm einen eigenen Namen und Track spendieren können...

<vergleich style="hink">Der Autor eines Kurzgeschichtenbands würde ja auch nicht auf die Idee kommen, eine seiner Geschichten hinter der letzten offiziellen Geschichte zu "verstecken", mit ein paar Leerseiten Abstand und ohne Titel oder Erwähnung im Inhaltsverzeichnis. </vergleich>
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Picasso hat manchmal was auf die Rückseite seiner Bilder gemalt.
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Aber warum?
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Warum ist die Banane krumm? ;-)
Da ich keine hochfliegenden Motive für eine Handlung glaube, wenn ich auch niedrige finde, vermute ich: Ego-Marketing. Das Bemühem, dem Opus noch irgendeinen einen besonderen Dreh zu geben. So was in der Art.
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Warum ist die Banane krumm?

Hey, ich bin nicht Ihre Tochter! :)
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Jirjen hat recht, für Shuffle ist sowas einfach nur dämlich.
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Und auch wenn sich die Künstler bei der Reihenfolge der Songs was gedacht haben: Seit 1989 laufen neue Alben bei mir ab dem zweiten Mal IMMER über Shuffle. Ich brauch das ;) Wäre ja noch schöner, dass ich mir von langhaarigen Tätowierten vorschreiben lassen würde, in welcher Reihenfolge ich Musik höre!
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das finde ich auch doof. meistens entdecke ich diese lieder erst, wenn ich die cd schon drei jahre habe und sie aus versehen mal ganz durchlaufen lasse.
was ich dagegen originell finde, ist, wenn im lied selbst eine pause ist. z.b. bei psyche - unveiling the secret gibt es einen kurzen stopp, bei dem die meisten tanzenden (die banausen) von der tanzfläche stürmen. nur der wissende rest legt ebenfalls eine pause ein, verharrt bewegungslos, um dann noch einmal zum endspurt loszulegen. es trennt auf alle fälle sie spreu vom weizen. lustiger effekt. *g*
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"...aus versehen mal ganz durchlaufen lasse." - Oh, das passiert mir nur bei wenigen CDs, dass ich sie nicht ganz durchlaufen lasse, zumindest mal beim ersten Hören. Aber ich bin auch so ein Album-Hörer, der fast überhaupt keine Singles besitzt und für den ein Album immer zusammengehört. (Was nicht heißt, dass ich nervige Stücke nicht auch überspringen würde, die ich dann womöglich Jahre später zufällig wiederentdecke und großartig finde.)

Pause als Stilmittel innerhalb ein- und desselben Stücks kann ich mir auch ganz gut vorstellen.
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dieses schlagerunwesen ist doch eh fürn arsch. was die leute da immer reingeheimnissen und rumhypen - voll unerwachsen.
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In diesem Fall handelte es sich gar um Jazz, von einer Band, die ich ansonsten eigentlich sehr schätze. (Erst letzten Sonntag wieder live gesehen - das war klasse.)
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Bist du womöglich gestern nachmittag unsichtbar neben mir im Auto gesessen? Als der Song bei Minute 12 des letzten Tracks losging, rief ich 'Ach daaaaaaaaa ist das drauf! Ich wusste, ich habs irgendwo, such ich schon ewig! Diese Trotteln!! Soll das originell sein oder was??'
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Ich glaube, das mit dem Beifahrer kann ich sicher ausschließen. :)
Übler noch ist ja, wenn man am Ende wegdöst und plötzlich aus dem Nichts aufgeschreckt wird. Ja, ich glaube das findet man zuweilen originell.
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Genau auf diesen Wegdös-Effekt hat man's wahrscheinlich abgesehen. Damit sie dann sagen können, die neue CD böte durchaus 'Überraschungsmomente'.
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Ah, jetzt ja, Sir Bluesky. Das leuchtet ein. Profis markieren deshalb die lange Stille zwischen offiziellen und inoffiziellen Tracks als eigenen solchen. Und schon klappt es wieder mit der Programmierung der Anlage. In einem Punkt allerdings hast du Recht: hidden tracks haben immer ein wenig was von Notwehr ...
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Es gab irgendwo mal ne Seite, die auf verschiedene Songs im iTunes Store hinwies, die nur aus Stille bestanden. Auch cool: 5 Minuten Ruhe für 99 Cent .
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Covenant, eine meiner Lieblingscombos, haben einen Track, der "You can make your own music" heißt. Man muss nicht lange überlegen, was da zu hören ist :)
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Von Nichts gab es ein Stück, das hieß "Nichts". Das war aber nicht "hidden", da gab es ja nur Vinyl. Die Livefassung ist aber ziemlich verhunzt.
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Von John Cage gibt es ja das Stück 3:42, das verblüffenderweise ebensolange dauert und von einem hochvirtuosen Pianisten auf einer Bühne nicht gespielt wird (auch wenn es dennoch so lange dauert).
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Pssst, Herr au lait, das Stück heißt 4:33''. Und es ist ziemlich amüsant.
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Hey, das ist DIE Geschäftsidee!
weitere Titel (in Vorbereitung): Friedhöfe, Berggipfel, Flughäfen...
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Frieder Butzmann hat Geräusche von Friedhöfen aufgenommen und daraus ein Stück Klangkunst geschaffen: Alethes Soundbeams.
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Ich würde natürlich nur reine Stille aufnehmen. Wobei... eine Klangcollage verschiedener Stillen, das wär was für die Anniversary Edition.
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Stille ist schon heute eine absolute Rarität und ein Luxus. Leider verdrängt die Stille von CD die anderen Geräusche nicht. Schön wär ja eine Gerätschaft, die automatisch Störgeräusche von außen durch errechnete Gegenpegel ausblendet.
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Leider verdrängt die Stille von CD die anderen Geräusche nicht.

Ja wieso, wenn man weit genug aufdreht..?
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ab sofort im handel: der film zur cd!
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Da erinnern Sie mich an was, Hr. undundund, den wollte ich Anfang des Jahres nämlich unbedingt ansehen. Ich sehe gerade, dass es ihn bereits auf DVD gibt. Na da hab ich schon mal was, wenn mich jemand nach Weihnachtswünschen fragt (ich bin da schnell überfordert).
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am rande: ich hatte den eindruck, dass der regisseur resp. sein film asketischer als die gefilmten kartäuser sind.
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