Frau Diagonale frug nach Ungewöhnlichkeiten über mich. Ich kann zwar nicht ganz ausschließen, die eine oder andere schon mal erwähnt zu haben, aber damit müssen wir wohl leben.
Im Alter zwischen 17 und 22 habe ich insgesamt fünf Tourneen mit einem italienischen Jugendchor verbracht. Als einziger Deutscher (anfangs ohne ein Wort Sprachkenntnis), meist ging es durch Italien und teilweise darüber hinaus. Sie schickten mir im Frühjahr immer Cassetten mit der Bassstimme und die Texte, damit ich mich vorbereiten konnte und im August fuhr ich dann nach Turin, von wo aus es für drei-vier Wochen rund ging.
Ich habe einmal (über die Künstlervermittlung des Arbeitsamts Düsseldorf) als Solo-Vibraphonist eine Vernissage beim Bundesvorstand des Deutschen Beamtenbunds in Königswinter begleitet. War letztlich mein einziger Auftritt überhaupt, was aber nichts mit diesem Abend zu tun hatte.
Ich liebe Krankenhäuser. Den Geruch, die Atmosphäre. Weder fand ich es schlimm, selbst darin zu liegen (die Mandel-OP im Alter von 5 mal ausgenommen), noch, andere zu besuchen und erst recht nicht, als Zivildienstleistender selbst auf einer Station zu arbeiten. Ein Ort, an dem man vor dem Wesentlichen nicht fliehen kann.
Ach ja, kurios in dem Zusammenhang sicher auch, wie eine Schwesternschülerin und ich eine Tote in einer Odyssee durch das halbe Krankenhaus und düster-filmreife Kellergänge geschoben haben, nur um sie zur Hauptbesuchszeit zum kleinen Häuschen bringen zu können, wo die Leichen aufbewahrt wurden, ohne dabei die Besucherströme zu kreuzen.
Ich habe als Jugendlicher einmal an einem landesweiten Lyrikwettbewerb teilgenommen und landete mit zwei Gedichten in einem Sammelband.
Ich kann seit 20 Jahren nicht mehr duschen, ohne zum Schluss das Warmwasser abzudrehen und nochmal von unten bis oben kalt abzubrausen. Was für ein Wohlgefühl danach!
Sie kennen sicher die Hypothese, wonach jeder Mensch mit jedem über maximal fünf andere dazwischen verbunden ist, die sich jeweils paarweise gegenseitig kennen. In diesem Sinn habe ich am Samstag festgestellt, dass zwischen mir und dem künftigen bayerischen Ministerpräsidenten exakt eine weitere Person steht. Damit wäre ich mit höchstens vier Sprüngen schon bei allen möglichen Staatsoberhäuptern.
Kommentare 
Das Vibraphon kommt hier viel zu selten zur Sprache. Ich musste es irgendwo in der Ecke eines Fotos entdecken. Wollen Sie nicht mal audiomäßig n büschen rumbloggen? Mit Mequito zusammen, mit Klängen unterlegt? Hätte ich einen Blog-Weihnachtswunsch, es wäre dieser.

Ich war mal in einen ungarischen Vibraphonisten verknallt, habe mir aber dann den Posaunisten aus dem gleichen Orchester geangelt, weil der frecher war. Aber der Ungar hat meine Liebe zu dem Instrument geweckt. Das ist dem Posaunisten nie so recht gelungen.
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Sie haben ja recht, danke für die Erinnerung. Ein kleines bisschen vom Vibraphon ist übrigens schon in meiner Vertonung von Hrn. Mequitos wunderbaren Amrum-Text zu hören (klick, mp3, 4.3 MB). Zumindest zu meinem nächsten gelesenen Text ist auch wieder etwas Geklimper geplant. Gitarre, Kalimba, Vibraphon, Glasharfe, ich hab noch irgendwo ein Spielzeug-Keyboard — was halt passt... Mit Mequito zusammen würde ich natürlich noch viel lieber klimpern. Ich stelle ich mir das nur schwierig vor, so über die Distanz. Aber mal sehen, Weihnachten ist ja auch nicht mehr weit ;-) Ach, und ein vernünftiges Mikro müsste ich mir dann auch mal zulegen.

(Zu Eigenschaften von Instrumenten und ihren Spielern möchte ich mich ja eigentlich nicht äußern, aber ich habe den Eindruck, mit Ihren Erfahrungen liegen Sie nicht ganz falsch.)
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dem künftigen bayerischen Ministerpräsidenten -
jetzt erzählen Sie mal, wen Sie da favorisierten
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Der Ministerpräsident steht doch fest, was Herr Schmerles meint, ist der CSU-Vorsitzende. Und das interessiert doch niemand wirklich...
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Und zumindest diesen feststehenden künftigen Ministerpräsidenten habe ich sicher nicht favorisiert, wie ich ja auch schon mal andeutete.
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Bei Vibraphon muss ich immer an Futurama denken (dabei handelt es sich dort um ein Holophon, aber so stelle ich mir ein Vibraphon immer vor).
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lyrikwettbewerb? etwa einer der "nationalbibliothek des deutschsprachigen gedichts" (oder wie auch immer sie sich jetzt mittlerweile nennen)?
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Neinnein, das war ein Wettbewerb an nordrhein-westfälischen Schulen, initiiert von der Uni Dortmund.
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Auf diese Theorie steh ich auch, und ich sammle Knoten. Aber den Ministerpäsidenten hab ich nicht auf der Liste. Dafür aber den Adolf, mit zwei Knoten.
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Den Adolf??
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Ja ;-)), aber das mail ich dir besser. Wo steht denn deine mailadresse?
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da oben rechts
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Ich bin über zwei Personen mit der Bundeskanzlerin verbunden. Und das sogar zweimal. (Und Lyssa zählt jetzt nicht dazu.)
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Wenn Sie Frau Merkel bitte Grüße ausrichten und mitteilen lassen wollen, ich sei mit ihrer bisherigen Performance nicht übermäßig zufrieden? Das wäre sehr nett.
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Das Dumme ist: Sie könnte mich nur "unbekannterweise" zurückgrüßen und fühlte sich möglicherweise nicht genügend unter Druck gesetzt.
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Hm, da haben Sie wohl recht. Man könnte sich fragen, was sie überhaupt unter Druck setzen würde.
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