Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), hat kurz vor der Islamkonferenz die Forderung von Muslimen nach getrenntem Sportunterricht für Jungen und Mädchen kritisiert. Dies sei alles andere als ein gelungener Auftakt für das zweite Zusammentreffen von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und Muslim-Vertretern am Mittwoch, sagte Böhmer der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wir werden nicht zulassen, dass eine kleine Minderheit von Rückwärtsgewandten hier die Regeln ihrer Großväter zu installieren versucht", sagte sie. Kulturelle Vielfalt sei schön und bereichernd, betonte Böhmer. Sie ende aber dort, wo Deutschlands Grundwerte und -rechte in Frage gestellt würden. "Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist eines dieser nicht verhandelbaren Grundrechte." [quelle]
Sehr geehrte Frau Prof. Böhmer, lassen wir einen Moment kulturell-religiöse Beweggründe außer acht, die hinter mancher Forderung nach getrenntem Sportunterricht stehen mögen. Versetzen Sie sich in die Lage eines Mädchens zwischen 11 und 16 (egal welcher Herkunft), wie es mit der plötzlichen Verweiblichung seines Körpers zurecht kommen muss. Erinnern Sie sich, welchen Blicken, Bemerkungen und auch Nachstellungen Mädchen seitens gleichaltriger Jungen ausgesetzt waren, ganz besonders die mit deutlich sichtbaren Kurven? Wie sehr manche Mädchen darunter litten und folgerichtig regelmäßig den Sportstunden fernblieben?

Es gibt also gute Gründe, die »Regeln der Großväter«, wie Sie es nennen — im Übrigen die unserer eigenen —, teilweise wieder zu installieren und zumindest in bestimmten Fächern jugendliche Jungen und Mädchen getrennt zu unterrichten. Wie es im Übrigen viele Schulen seit den Neunzigern wieder tun, in den Naturwissenschaften, aber gerade auch im Sportunterricht. Sie selbst sind Professorin für Pädagogik, waren zudem acht Jahre lang Landesfrauenbeauftragte in Rheinland-Pfalz, man darf also unterstellen, dass Sie die schulischen Interessen heranwachsender Mädchen zu vertreten wissen. Welche Gründe sprechen dann Ihrer Meinung nach für eine Koedukation im Sport? Inwiefern würde durch eine Abschaffung die Gleichberechtigung der Geschlechter infrage gestellt? Würde die nicht im Gegenteil gerade gestärkt, weil Mädchen Entwicklungsmöglichkeiten bekämen, die ihnen im gemeinsamen Unterricht verwehrt sind?

Mir drängt sich ja unterdessen ein ganz anderer Eindruck auf. Dass es hier nämlich überhaupt nicht um die Sache selbst geht, sondern nur darum, im Vorfeld der »Islamkonferenz« jegliche Forderung mit einem Blankovorwurf zu diskreditieren.
Kommentare 
Meine volle Zustimmung. Wir Mädels haben damals schon genant gegackert, wenn wir nur mit den Jungs in einer Halle waren. Sich in ihrer Anwesenheit an irgendwelchen Turngeräten zu entblößen (was oft unvermeidbar war), wäre sicher das letzte gewesen, was wir uns gewünscht hätten. Oder "Hilfestütze" von einem Kerl zu bekommen - undenkbar!

Gemeinsamer Sportunterricht von Mädchen und Jungen ist auch deshalb schon totaler Käse, weil die Interessen, Begabungen und nicht zuletzt auch die Leistungsfähigkeit viel zu unterschiedlich gelagert sind. Während meiner Schulzeit mussten die Jungs niemals ballerina-like auf dem Schwebebalken rumhüpfen, und die Mädels mussten niemals Fußball spielen. Und ich behaupte mal, darüber waren die meisten gottfroh.

Erst in der Oberstufe gab es wieder gemeinsame Sport-Kurse. Und wenn man, so wie ich, Gymnastik und Tanz (oder wie auch immer das hieß) als Erstwunsch gewählt hatte, hatte man eine 100%ige Garantie auf jungenfreie Zone. ;)
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Heute abend (im Moment habe ich keinen Zugriff auf meine Privatmail) werde ich den Beitrag mal per Mail an die Abgeordnete schicken. Mich interessiert wirklich, welche Argumente nach ihrer Meinung für den gemeinsamen Sportunterricht sprechen.
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Hm, also ich habe meine ganze Schulzeit hindurch gemeinsamen Sportunterricht genossen. Da ich kein(e) Freund(in) von Gymnastik, Schwebebalken und gespreizten Fingern bei irgendeiner Turnübung war, habe ich es auch wirklich genossen.....Ich gehörte zu den relativ früh mit weiblichen Formen ausgestatteten Mädchen, aber habe mich nie vor den gleichaltrigen "Jüngelchen" geschämt. Viel schlimmer hätte ich es gefunden, wenn ich die gesamte Schulzeit mit "typisch weiblichen" Sportarten hätte verbringen müssen, mich an Reckstangen oder Stufenbarren hätte elegant quälen müssen anstatt auch (bei uns war's gemischt) mit Mannschaftssportarten, Leichtathletik etc. Achja: Ich war keine Einzelerscheinung ;-) Aber es gibt wie für so Vieles wohl auch hier ein Für und Wider.
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Na, dann sind wir ja schon zwei.
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Die Antworten hier überraschen mich. Es erstaunt mich, dass die Mehrzahl der Frauen für einen gemischten Sportunterricht votiert. Was man daran wohl auch sieht, ist, dass man es leider nie allen Mädchen recht machen wird. Egal wofür sich irgendwelche Politiker entscheiden. Für mich als Teenager - und ganz sicher auch für einige meiner Freundinnen - wäre Sport mit den Jungs so mit die größe Strafe überhaupt gewesen.
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Contra
Versetzen Sie sich in die Lage eines Mädchens zwischen 11 und 16 (egal welcher Herkunft), wie es mit der plötzlichen Verweiblichung seines Körpers zurecht kommen muss.

Ich war eines dieser Mädchen mit Kurven und hatte keinerlei Probleme mit dem gemischten Sportunterricht - so wie der damals abgehalten wurde, hätte der mir auch in einer reinen Mädchengruppe keinen Spaß gemacht. Dieses dämliche Spiel namens Völkerball wäre da bestimmt genauso oft gespielt worden. Wie ich darauf komme? Wir Mädchen mussten nicht Fußball spielen, wenn wir nicht wollten, die Lehrer haben ab und an die Parallelklassen zusammengelegt , damit die Jungs Fußball spielen konnten (und jetzt raten Sie einmal, was dann für die Mädchen, die dabei nicht mitmachen wollten, häufiger einmal auf dem Programm stand). Schwebebalken wäre mir genauso ein Graus gewesen, wenn ich den hätte im Girls-only-Unterricht betreten müssen. Gibt ja auch keinen Grund dafür, dass diese Übungen angenehmer werden, nur weil sie nicht in der gemischten Gruppe gemacht werden.

Männliche Turnlehrer hatten zudem den Vorteil, dass man sich da öfter einmal wegen angeblicher Tage aus dem Unterricht herausmogeln und auf der Bank herumhängen konnte. Und wenn jemand mit meinen Kurven Probleme hatte, dann eher so mancher Junge in meiner Klasse. Insgesamt muss ich aber sagen, dass die alle nett und sportlich fair waren - blöde Bemerkungen kamen viel eher einmal von anderen Mädchen, vor allem, wenn wir mit denen von der Parallelklasse herumturnen mussten. Ich sag nur: Schwimmunterricht im fünften oder sechsten Schuljahr. War keine Freude, in den Mädchenumkleidekabinen zu sein.

Daher wehre ich mich gegen solche Sätze wie da oben - so schlimm ist das nun nicht, einen Busen oder seine Tage zu bekommen. Ich glaube nicht, dass Mädchen von den Veränderungen ihres Körpers zwangsläufig schlimmer betroffen sind als Jungen. Die finden in dem Alter vielleicht gerade einmal heraus, wie man Spaß mit sich selbst haben kann - etwas, was viele Mädchen schon in viel, viel jüngeren Jahren entdeckt haben (das gehört zu meinen frühen Kindheitserinnerungen, und ich weiß es auch von anderen Frauen). Die armen Jungs hingegen kommen in den Stimmbruch und fangen obendrein auch noch an zu stinken. Zum Glück geht beides vorbei.
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Ich weiß nicht. Ich finde es etwas gefährlich, dass die Antwort auf "Körperänderung" heißen soll, sich zu verstecken. Ebenso falsch finde ich es, dass die Antwort auf die Dominanz von Jungen in naturwissenschaftlichen Fächern heißen soll, die Mädchen benötigen jetzt einen eigenen Unterricht. Wenn nicht in der Schule, wo sonst sollen wir lernen, normal miteinander umzugehen. Insofern gebe ich da Frau Arboretum voll und ganz recht.
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Hmm... Ich bin prinzipiell für Koedukation, keine Frage. Was die Trennung in den Naturwissenschaften angeht, so gibt es offenbar gegensätzliche (und leider nicht immer ideologiefreie) Zahlen. Dass Mädchen von reinen Mädchenschulen größeres Selbstbewusstsein und bessere Noten in technischen Fächern haben und häufiger entsprechende Berufe wählen, scheint zumindest sicher. (Fairerweise sollte man vielleicht fremdsprachenbezogene Fächer bei Jungen von Jungenschulen daneben halten. :) Darüber kann man also streiten.

Was den Sport angeht, so frage ich mich aber nach wie vor, was die Vorteile des gemeinsamen Unterrichts sein sollen, vorausgesetzt, das Programm selbst bleibt auch im getrennten Unterricht ausgewogen (platt gesagt: Fußball auch für Mädchen, Bodenturnen auch für Jungs etc.). Zusammenleben, der Umgang miteinander, das lernt sich auch in den restlichen 90% des Unterrichts und den Pausen. Das hat meines Erachtens nichts mit Verstecken zu tun. Warum sollte es nicht gerade bei diesem, in dem Alter sensibleren Fach, einen etwas geschützteren Rahmen geben, in dem Rollenklischees und gegenseitiges Gehabe etwas weniger Platz haben?

Das hat zwar jetzt nichts mit der Koedukation zu tun, aber ich selbst war als Kind klein und rund und habe Sport gehasst - auf den Spott von Kameraden und auch Lehrern hätte ich gerne verzichtet. Und das erste Jahr auf der höheren Schule war ohnehin fürchterlich, ich wurde regelmäßig von mehreren Klassenkameraden fertiggemacht, sodass ich irgendwann überhaupt nicht mehr zur Schule wollte. Sicher hat das nach ein-zwei Jahren dazu geführt, dass ich mir ein dickes Fell zugelegt habe und verbal zurückschlagen konnte. Aber diese Zeit war richtig Scheiße, und ich käme nicht auf die Idee, sie anderen gewissermaßen als Schule für Schlagfertigkeit zu empfehlen. Für genauso unnötig halte ich es, Mädchen (und es gibt nun mal empfindlichere und weniger empfindlichere) dem auszusetzen. Zumindest in dem Alter. Ich sehe eben nicht, dass irgendein größerer Wert davon beeinträchtigt würde. (Und schon gar nicht die Gleichberechtigung an sich, wie die Politikerin uns glauben machen möchte.)
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(...) aber ich selbst war als Kind klein und rund und habe Sport gehasst - auf den Spott von Kameraden und auch Lehrern hätte ich gerne verzichtet.

In einer reinen Jungenklasse hätte es den womöglich aber noch viel mehr gegeben. Und wie ich schon sagte, die meisten Hänseleien wegen wachsender Oberweite waren von anderen Mädchen zu hören.
Wieso sollen die weniger empfindlichen Mädchen wegen der empfindlichen Mädchen nur noch mit Mädchen Sport machen dürfen? Ich habe, wie gesagt, Schulsport auch gehasst, aber das hätte sich durch einen reinen Mädchenunterricht nicht geändert. Ich kann mir vorstellen, dass es dadurch sogar nur schlimmer geworden wäre.

Aber um einmal auf die Ausgangssituation zurückzukommen: Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass die heftigsten Anzüglichkeiten häufig ausgerechnet von den Brüdern der Mädchen kommen, die einige Muslimvertreter gern im reinen Mädchensportunterricht sähen. Das ist jedenfalls meine Beobachtung während regelmäßiger Busfahrten. Da sich aber nicht grundsätzlich alle Jungs so daneben benehmen, könnte man ja auch - statt die Geschlechtertrennung im Sportunterricht zu fordern -, einmal darüber nachdenken, wie man Jungen beibringt, sich nicht so unflätig aufzuführen.

Im Übrigen möchte ich daran erinnern, dass die oben genannte Forderung nach Geschlechtertrennung im Sportunterricht eben auch religiös begründet wird. Würden Sie eigentlich Katholiken, die solche Forderungen erheben, auch darin bestärken?
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Wie jetzt? Ich habe doch deutlich gemacht, aus welchen Gründen ich die Forderung an sich für begründet (oder allerwenigstens diskutabel) halte. Wer das aus welchen anderen, womöglich religiösen Gründen will, ist mir wurscht. Und wenn es der Papst wäre.

Meine Erwartungen an die pädagogische Kompetenz von Sportlehrern (zumindest was das Beibringen von Umgangsformen und Einfühlsamkeit für Andere angeht) halten sich übrigens in engen Grenzen.
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Da sind nicht die Sportlehrer gefragt, sondern zuerst die eigenen Eltern. Vor allem die, die so sehr um die Reinheit und Unschuld ihrer Töchter fürchten, aber ihre Söhne zu kleinen Sexisten erziehen.
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So, bevor wir jetzt neben den Geschlechterklischees eine Debatte über Ausländerfeindbilder beginnen, schließe ich die Diskussion. Gute Nacht.
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Ich habe kein Ausländerfeindbild, da machen sie sich mal keine Sorgen. Das zielte vielmehr auf Strukturen und Hierarchien in Familien ab (und findet sich, nebenbei bemerkt, auch in "deutschen" Familien, heute allerdings seltener als früher). Schlafen Sie gut.
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Okay, ich hatte das mit den Eltern auf die obige Stelle mit den Brüdern bezogen.
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Ich habe u.a. Soziologie und Ethnologie studiert. :-)
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> Dass Mädchen von reinen Mädchenschulen größeres Selbstbewusstsein und bessere Noten in > technischen Fächern haben und häufiger entsprechende Berufe wählen, scheint zumindest
> sicher.
Ja, ich kenne diese Statistiken. Nur dass dann die Antwort Geschlechtertrennung sein soll, verstehe ich nicht. Das ist meines Erachtens Symptombekämpfung. Ich denke das wird sich aber in den nächsten Jahren auch ändern.

Und zum Sport, was soll ich sagen. Wir im katholischen Österreich hatten getrennten Unterricht. Nur in Ausnahmefällen, auf Schullandwochen und beim Schwimmen waren wir gemeinsam. Ausgerechnet die Sportart, bei der man sich am allernacktesten präsentiert. Ich hatte ja damals figurmäßig keinerlei Probleme, und ich war auch relativ sportlich. Nur hatte ich in diesen sonnengegerbten 70ern eine kalkweiße Haut, dafür habe ich mich extrem geschämt, das war fürchterllich. Die Mädchen haben sich unheimlich gerne neben mir präsentiert, weil sie da dann besonders braun wirkten.

Ich persönlich hatte dennoch gern mit den Jungs Sport. Und ich war auch eine Zeitlang im Schwimmklub, das war auch gemeinsam mit Jungs. Ganz ehrlich? Man schwimmt dann automatisch schneller, klarer Benefit für Mädchen, wenn sie mit Jungs trainieren.

Insofern nach wie vor meine Meinung: gerade Sport sollte man gemeinsam machen, auch um diese doofen Körperhemnisse einfach mal abzubauen. Mein Gott, 90% der Menschen haben keinen Superbody - wo wenn nicht im gemeinsamen Sport sollte man sich endlich mal daran gewöhnen. Körperbewußsein ist ein immens wichtiger Part im Zusammenleben. Gerade diesen Teil auszusperren und sich da zu verstecken führt bestimmt nicht zu mehr Selbstbewußtsein.
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Ich schließe ja nicht aus, dass einem Teil der Schüler gerade der gemeinsame Unterricht in der Beziehung etwas bringt. Aber warum getrennter Unterricht per se nicht zu mehr Selbstbewusstsein führen können soll, verstehe ich nicht. Hast du den Eindruck, dein Selbstbewusstsein hat unter dem überwiegend getrennten Sportunterricht gelitten?

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass manchen Schülerinnen in den kritischen Jahren zwischen 11 und 14 ein getrennter Unterricht, in dem sie Erfolgserlebnisse sammeln können und nicht angestarrt oder blöd angemacht werden, mehr Chancen für ihre Entfaltung bietet. Danach sollte es ruhig wieder in den gemeinsamen Unterricht gehen.
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in den kritischen Jahren zwischen 11 und 14

Ich kann mir nicht helfen, bei Ihnen klingt zur-Frau-heranreifen in diesem Zusammenhang irgendwie nach Leiden und Krankheit. Damit habe ich ein Problem, und ich frage mich auch, was für ein Frauenbild eigentlich hinter solchen Gedankengängen steht.

Niemand spricht hier von den Jungs - als ob die die Pubertät komplett und völlig locker wegsteckten. Ehrlich gesagt wundert mich Ihre Haltung auch ein bisschen, denn soweit ich weiß, sind Sie doch Vater von zwei Söhnen, oder? Wenn ja, woher kommt dann dieser Beschützerdrang gegenüber den Mädchen? Und warum verlieren Sie kein Wort über eventuell zu schützende Jungen? *

Ist ja nicht so, dass pubertierende Mädchen per se die reinsten Unschuldslämmer seien. Waren Sie schon einmal als Begleitpersonen bei Konfirmandenfreizeiten dabei? Ich schon, daher weiß ich, dass die den gleichaltrigen Jungen verbal ganz schön zusetzen können, durchaus auch im Hinblick auf das Aussehen der Jungen.

* Bitte verstehen Sie das nicht falsch, das ist keinesfalls ein Angriff, ich versuche nur das alles nachzuvollziehen. Meine Mutter war früher Sportlehrerin, ich habe nie gehört, dass sie sich für ihre drei Töchter getrennten Sportunterricht gewünscht hätte. Dabei deuten Fotos von Abiturprüfungen daraufhin, dass sie zumindest in einigen ihrer Klassen Sport nach Geschlechtern getrennt unterrichtet hat. Auf einigen sind jedenfalls nur Mädchen, auf anderen nur Jungen zu sehen, ich werde sie aber nochmals danach fragen.
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ich muß Herrn blue sky recht geben, in dem Punkt, das gemischter Sportunterricht für die Mädchen mehr als schrecklich ist. Als Mutter einer fast 17jährigen Tochter vertrete ich durchaus den Standpunkt - Jungen und Mädchen mussen im Sport und auch in manch anderen Fächern getrennt werden. Meine Tochter hat keine Probleme mit ihrem Körper und auch an Selbstbewußtsein mangelt es ihr nicht, aber sie hat schon Schwierigkeiten mit den Äußerungen der männlichen Mitschüler und anderen Klassenkameradinnen geht es auch so. Sexualkunde eine Katastrophe, Technik die Jungs benehmen sich daneben, die Mädchen verlieren die Lust. Hauswirtschaft klappt komischerweise.
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aber sie hat schon Schwierigkeiten mit den Äußerungen der männlichen Mitschüler und anderen Klassenkameradinnen geht es auch so.

Ich fürchte, anzügliche Äußerungen wird sie in den nächsten zwei Jahrzehnten noch recht häufig zu hören bekommen. Dagegen hilft letzlich nur Schlagfertigkeit. Solche Großmäuler wie die Klassenkameraden Ihrer Tochter lächerlich zu machen, ist zum Glück nicht so schwer.
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@arboretum
das sag ich meiner Tochter auch, es werden noch viele Idioten ihren Weg kreuzen, und sie muß sie zum schweigen bringen. Schlagfertig ist sie ohne Zweifel, aber in dem Alter nimmt man sich vieles zu Herzen. Ich bin fast 42 Jahre und kann mit sowas ganz gut umgehen, meine Tochter und ihre Freundinnen lernen das auch noch, aber der Sport macht trotzdem keinen Spass mehr. Man sollte schon Rücksicht auf die Gefühle von Jugendlichen nehmen. Fußball und anderer "Jungensport" könnte auch in reinen Mädchengruppen gespielt werden.
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Ja, ich weiß, dass man sich blöde Sprüche leicht zu Herzen nehmen kann. Sagen Sie Ihrer Tochter einen herzlichen Gruß - wenn die Schwänze der Großmäuler so groß wie deren Klappe wäre, müssten sie sich nicht so weit aufreißen. Soll heißen: Auch diese Jungen haben ihre Schwachstellen und Komplexe, davon sogar wahrscheinlich mehr als genug.

Was die jugendlichen Gefühle angeht, so frage ich mich gerade, wie es um die bei schönem Wetter steht. Gehen die Teenager nie ins Freibad oder an den See, weil dort auch Jugendliche des anderen Geschlechts sind? Da hat man ja in der Regel noch weniger an als im Sportunterricht. Sollen wir dann auch getrennte Badezeiten für Teenager einführen, Herr Bluesky?
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[Hihi. Das ist Frau Arboretum.]
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[Klar, man muss das doch einmal weiterdenken.]
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Nein, Frau Arboretum. Schade, dass Sie das nicht aus meinen Ausführungen rauslesen.
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OK, drehen wir die Gedanken nochmals weiter: Wenn gemeinsame Schwimmbadbesuche doch Spaß machen, der gemeinsame Sportunterricht aber nicht, was können dann die Sportlehrer tun, dass der Unterricht nicht zum Horrorfach wird? (Außer eben Geschlechtertrennung)
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Moment. Gemeinsame Schwimmbadbesuche machen vermutlich genau denen Spaß, die auch kein Problem mit gemeinsamem Sportunterricht haben.

Davon ab erwarte ich von Sportlehrern, dass sie Rollenklischees (im Umgang miteinander und bezüglich der gewählten Sportarten) nicht verstärken sondern abmildern, dass sie Schüler nicht in herabwürdigende Situationen bringen (überhaupt Rücksicht nehmen können), Elemente in den Unterricht einbauen, die jedem einmal die Chance geben, Erfolgserlebnisse zu haben. Und dass sie Spott und Häme untereinander unterbinden. Eigentlich alles das, was ich von Lehrern prinzipiell erwarte.

Leider waren gerade immer die Sportlehrer, die mir begegnet sind, von der Sorte "was sie nicht umbringt, macht sie hart" und voll spürbarer Verachtung für alle, denen das Fach nicht Lebensziel und Erfüllung bedeutete. Da wurden Schüler auch schon mal gerne vor der ganzen Klasse verspottet.
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Ich bin mit ins Schwimmbad gegangen, dabei hasste ich damals wie heute Schwimmen, konnte und kann das auch nicht sonderlich gut und mochte schon gar keinen Sportunterricht.

Was Sie von Sportlehrern erwarten, kann ich nur unterschreiben, zum Glück hatte ich damals bei den Lehrern offenkundig mehr Glück als Sie. Einzig in der Oberstufe hat mich einmal ein Lehrer angepflaumt, ich könnte nicht fangen - weder er noch ich ahnten, dass ich kein räumliches Sehen habe, mithin da etwas benachteiligt bin.
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Meine Tochter und ihre Freundinnen gehen nicht ins Freibad. An warmen Tagen sind sie oft bei uns im Garten, ohne männliche Klassenkameraden. Am Strand fühlt sich meine Grosse aber recht wohl. Ich hatte getrennten Schulsport und fand den auch nicht klasse, in Ausnahmefällen wurden die Gruppen gemischt - dann hatte ich eben meine Periode, und wenn das zu oft vorkam, hatte ich andere Tricks um nicht mitzumachen. Die Lehrer sollten mehr Feingefühl zeigen, das auf jeden Fall.
übrigens - meinen Sohn (5) erziehe ich als Softy, sensiblen Frauenversteher der gerne putzt, kocht und zu Hause bleibt während die Lebensgefährtin Karriere macht.
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Na, hoffentlich wissen das die jungen Frauen später auch zu schätzen und hecheln nicht doch irgendwelchen Machos hinterher.
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Puh. Ich weiß nicht, was schlimmer klingt "sensibler Frauenversteher" oder "Macho".
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Ein bißchen gruselig klingt es schon. Ich hoffe, der Kleine bekommt insgesamt eine Vielfalt an Rollenbildern angeboten.
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Frau Blütenstaub, das Gegenklischee war natürlich absichtlich gewählt. :-)
Herrn Kid ist zuzustimmen, und wenn der Junge dabei kochen lernt, ist das ja ganz praktisch, dann muss er später nicht immer nur Käsebrote schmieren. ;-)
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war ja nur ein Scherz. Sensibler Frauenversteher und Macho sind gleich blöde Ausdrücke
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Vielleicht ein Macho, der die Frauen versteht und kochen kann !?
Nochmal kurz zum Thema....auch nach dem Lesen der verschiedenen Argumente scheint mir die Geschlechtertrennung beim Sport nicht "die" Lösung zu sein.
Mein Selbstbewußtsein war sicher nicht so bestens ausgestattet in dieser "Wandlungsphase" wie es sich evtl. weiter oben angehört bzw. gelesen haben mag. Dumme Sprüche oder getuschelte "Fiesitäten" gab es mal von Jungs, aber auch genauso von den Mädels. Teilweise auch in der reinen Mädchen-Handballmannschaft, in der ich gespielt habe. Dass ich nicht zu den kleinen zarten oder superschlanken Mädchen gehörte, mußte ich eben durch andere Fähigkeiten ausgleichen, um "dazu zu gehören" oder anerkannt zu sein. Dieses Dummgeschwätze von Jungen und dieses hinterhältige Mädchengekicher hinter'm Rücken sind wohl nicht mit getrenntem Sportunterricht zu unterbinden, höchstens gäbe es eine Plattform weniger. Ein gewisses Maß an dieser Sprücheklopferei und Zickenalarm gehört sicher auch in dieses Alter. Wer aber soetwas vermehrt und ständig macht, hat selber Komplexe und/oder eine schlechte Erziehung, irgendwo wird's ihm wohl vorgemacht worden sein, dass man mit anderen Menschen ruhig so umgehen kann.
Aber vielleicht war's vor 25 Jahren auch noch etwas anders als heute in der Pubertät....
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Gutes argument.
Wer dennoch das religiöse "argument" bevorzugt, kann ja den mädchen einen taucheranzug kaufen.
Ich frage mich allerdings, woher dieser "Islam-Rat" (oder wie er sich nennt) seine legitimation bezieht. Die moslems in meiner umgebung fühlen sich weder von denen repräsentiert, noch können sie mit den meisten dort gefaselten themen etwas anfangen, weil sie sich zwar formell selbst als moslems sehen, aber keine praktizierenden sind. Aber das ist uns ja egal, weil die für uns ja alle gleich aussehen ...
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