Ich mag Veränderungen. Prinzipiell. Dachte ich.

Doch nun, nach über einem Jahr Rumgeeiere mit dem neuen, großen Projekt und der Umstrukturierung in der Firma mag ich nicht mehr. Wichtige praktische Entscheidungen, die nicht getroffen werden oder in falscher Sucht nach Konsens Monat für Monat rausgeschoben werden (und glauben Sie nicht, dass Eskalieren geholfen hätte), andauernde Unklarheit, was nun meine Aufgaben sind und was nicht und wie gearbeitet werden soll, nach-unten-Drücken der unerledigten und unentschiedenen Themen (Hauptsache, die Fantasie-Meilensteine werden erst einmal gehalten), Revierkämpfe beteiligter Abteilungen und Personen, Blockieren von Lösungen ohne das Risiko, dafür abgewatscht zu werden (ganz einfach, denn jedes große, neue Projekt ist ein einziges Henne-Ei-Problem), Blindleistung auf allen Ebenen.

Feierabend, ich bin's leid. Ich will hier etwas gestalten, etwas Sinnvolles tun. Aber dazu brauche ich eine definierte Aufgabe und einen geeigneten Entscheidungsspielraum. Wenn heute ein Gespräch mit dem Vorgesetzten nichts bringt, setze ich meine Ampel auf Rot. Weiterer Handschlag nur nach klarer Arbeitsanweisung.

Ich mag feste Strukturen. Prinzipiell. Merke ich.