Ich hatte bei meinem Reichstagsbesuch in Berlin auch den Schriftzug »der Bevölkerung« im Innenhof fotografiert, aber letztlich für zu langweilig befunden, um das Foto zu veröffentlichen. Wie jetzt zu erfahren ist, hätte ich es vermutlich nicht einmal gedurft, da der Künstler mit einer Publikation nicht einverstanden scheint. Und selbst wenn, würden 24 Euro plus Mehrwertsteuer an die VG Bild-Kunst fällig, pro Jahr, was mir - vorsichtig ausgedrückt - ein wenig überhöht erscheint für ein kleines Foto dieses Werks in einem privaten Weblog. Angesichts dessen, dass es sich um ein mit steuerlichen Mitteln gefördertes Kunstwerk in einem öffentlichen Raum handelt, das zudem expressis verbis der Bevölkerung gewidmet ist, kann das alles wohl nur als schlechter Witz bezeichnet werden. Das beanstandete Foto der Frankfurter SPD-Politikerin soll übrigens gerade einmal die Buchstaben »Bev« gezeigt haben, das nur nebenbei.

Wer es dennoch sehen will, findet natürlich schnell Bilder davon im Netz, auf der offiziellen Seite des Projekts, aber auch zum Beispiel hier. Ob New Yorker Blogger auch Abgaben an deutsche Verwertungsgesellschaften zahlen oder deutsche Künstler um Erlaubnis fragen müssen?

Legitime Urheber- und Verwertungsrechte hin oder her, irgendwas an diesem System ist reichlich krank.