Ich könnte mal wieder über das Chaos auf der Arbeit schreiben, die Komplexität, die mich täglich an den Rand meiner Konzentrationsfähigkeit bringt, oder über meine Schlafprobleme. Ich könnte etwas über den Fotokurs schreiben oder über meine Zufriedenheit, dass das dienstägliche Schwimmen nach der Arbeit jetzt zur festen Gewohnheit geworden ist, wiewohl ich nur wenig Fortschritt in Fitness und körperlichem Wohlbefinden ernte. Ich könnte etwas über zwei Jahre rauchfrei schreiben, oder über drei Jahre Bloggen, oder mich mal wieder über Innenpolitik aufregen.

Aber mir ist nicht danach. Ich habe schlicht nichts zu sagen. Statt wie sonst stundenlang vor Fernseher oder Rechner zu sitzen, Blogs zu lesen und selbst was zu tippen, lese ich abends lieber nur ein Buch, höre vielleicht etwas Musik (auch nur noch wenig) und schweige. Ich genieße das Schweigen. Wenn es ginge, würde ich es sogar auf der Arbeit tun. Je lauter es um mich herum ist, umso mehr. Und mir geht es nicht schlecht dabei, unter all der oberflächlichen Unruhe wohnt in mir derzeit eine warme Zufriedenheit. Für ein Blog ist schweigen natürlich doof. Aber im Moment geht es nicht anders. Wenn man so will, vielleicht eine Art von persönlichem Advent, eine Zeit des Leiseseins.

Zumindest das musste ich mal loswerden. Für die treuen Leser, die hier trotz Flaute regelmäßig vorbeischauen und denen ich eigentlich gerne täglich etwas Frisches servieren würde.