Wie lautet eigentlich die Frage, worauf eine bundesweite Schülerdatei (u. A.: »Schul- und Wohnortwechsel, soziale Stellung der Eltern, nationale Herkunft, Umgangssprache in der Familie«) die Antwort sein soll?
Kommentare 
Die erste, in dem Zusammenhang fast noch harmlose, Frage lautet: Wofür haben wir Geld, auch wenn wir für Schulbücher und Lehrerstellen geschweige denn Unterrichtskonzepte kein Geld haben?
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Ja, es ist armselig. Wir wissen doch, was falsch läuft, es wird uns Jahr für Jahr in unterschiedlichsten Studien inkl. Pisa bescheinigt. Dass keine Maßnahmen gegen die in Deutschland übermäßige Koppelung von Herkunft und Schulerfolg/-abschluss ergriffen werden, liegt sicher ganz zuletzt an unzureichenden Daten. (Deren Erfassung, so wie jetzt vorgesehen, vermutlich auch noch die weitere Festschreibung der schiefen Verhältnisse fördert.)

Ich kann nur einen Grund hinter allem erkennen: Es besteht nicht im Ansatz der Wille, etwas daran zu ändern. Im Gegenteil. Wen treffen Schul- und Studiengebühren, Bücher- und andere Gelder am meisten? Genau. Dummerweise muss man jetzt aber soetwas wie Maßnahmen vorweisen. Warum nicht eine Datei? Bis die implementiert ist, vergehen weitere 1-2 Jahre, dann wird es nochmal 2-3 Jahre dauern, bis Wissenschaftler (nach denen ja immer dann besonders gerufen wird, wenn politischer Gestaltungswille fehlt) in irgendwelchen Studien erste vage Erkenntnisse daraus gezogen haben, die bestätigen, dass in Deutschland Herkunft und Abschluss übermäßig usf. In der Zwischenzeit sind die heute Verantwortlichen nicht mehr an ihrem Platz.
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Um dieser Kopplung zu entgehen, müsste schon lange vor dem Eintritt der benachteiligten Kinder in die Grundschule mit der individuellen Förderung begonnen werden. Damit erst in der Schule zu beginnen, ist meiner Ansicht nach viel zu spät. Bereits in den vorschulischen Einrichtungen müssen sowohl die Kinder als auch deren Familien gestärkt und intensiv begleitet werden. Deshalb müssen in diese Institutionen mehr Gelder für Personal und Personalqualifikation fließen - nicht primär in die Schulen. Mit schulischen Reformen alleine ist dem von Ihnen beschriebenen Problem nicht beizukommen. Aber für Schulen und Lehrergehälter wird immer noch eher Geld locker gemacht als für den Vorschulbereich oder die Familiensozialarbeit. Aus Gründen des Images, denke ich. Dass ich die von Ihnen erwähnte Datei für völlig überflüssig halte, brauche ich ja nicht zu erwähnen...
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"Mit welcher Datei beginnt schon von kleinauf den Überwachungsstaat?"
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