Es fiele nicht schwer, mich süffisant über die Flugreisenden auszulassen, das Hotel an der türkischen Riviera (»all inclusive«) und insbesondere seine ausschließlich deutschen Gäste. Aber warum sollte ich. Die Reise war preiswert und unverhofft, das Essen war gut und an der gebotenen Animation muss man sich ja nicht beteiligen. Anfangs plagte mich noch eine innere Unruhe, die mir einflüsterte, alle Sehenswürdigkeiten der Umgebung abklappern und knipsen zu müssen. Doch dann erinnerte ich mich, wie durch und durch entspannend es ist, Zeit mit nichts anderem zuzubringen als am Strand zu liegen. Zurückgerechnet muss es wohl mit 19 gewesen sein, dass ich zuletzt mehr als zwei Tage hintereinander so verbracht hatte.

Im Schatten ein Buch lesen. Wieder den Liegestuhl in die Sonne schieben, die Augen schließen und die Wärme aufsaugen. Zwischendrin ins Meer springen und weiter draußen mit ausgezogener Badehose in der Hand umherschwimmen, innerlich grinsend über den teeniemäßig heimlichen Spaß. Noch abends nach Sommer riechen, nach Salz und Sonnenmilch. Sich im Spiegel gefallen, ausgeruht und entspannt, und wie die grünen Augen mit der Farbe im Gesicht plötzlich leuchten.

Dankbar sein, dass mich die Möwe an dem Montag zum Flughafen geschleppt hatte um diesen Last-Minute-Flug zu finden, wo sie selbst nicht einmal mitkommen konnte.