
Gerade noch rechtzeitig.



In jeder Sekunde sträubt sich alles in mir. Nur noch ein Gedanke: weg, raus in die Sonne, nach Hause, hinlegen. Letzte Nacht nur drei Stunden geschlafen. Ich habe den Stress nicht mehr unter Kontrolle. Das Gefühl, die Aufgaben nicht bewältigen zu können, das mich normalerweise nur in kontrollierten Kleinstfluchten z. B. in die Blogwelt treibt, hat in den letzten Tagen Besitz von mir ergriffen, lähmt mich und wird so zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Für zuviele Dinge gleichzeitig verantwortlich, organisatorisch und inhaltlich, ich kann mich nicht mehr konzentrieren und nach einer Minute ist Gelesenes oder Gehörtes schon vergessen. Einen meiner Fertigstellungstermine habe ich eben gottseidank schon selbstherrlich von heute auf Montag verschieben können, soll die Augenbrauen hochziehen wer will. Andere muss ich dagegen durchziehen, wie z. B. gleich die mehrstündige Veranstaltung, bei der eine andere Arbeit, die ich letzte Woche beendet habe, auseinandergenommen wird. Danach raus hier. Hoffnung auf morgen und Sehnsucht auf die Zeit nach dem 20. Dezember, wenn erst Ruhe einkehren wird, in der ich auch wieder darüber nachdenken kann, was bei mir gerade grundsätzlich schief läuft.




Die personenrechtliche Beziehung zwischen Eltern und Kind spricht nicht dagegen, in derartigen Fällen die Belastung mit einer Unterhaltsverpflichtung als Vermögensschaden anzusehen. Im Bereich der Arzthaftung gilt wie in jedem anderen Bereich der Vertragshaftung, dass der durch eine schuldhafte Vertragsverletzung verursachte Schaden zu ersetzen ist.Natürlich müssen Ärzte für ihre Fehler haften. Aber in dieser Form, wo ein Kind auf immer daran erinnert wird, nie gewollt gewesen zu sein?
[Der BGH zu einer heutigen Entscheidung (VI ZR 48/06), nach der ein Gynäkologe nach missglückter Verhütungsbehandlung vollen Kindesunterhalt bis zur Volljährigkeit zu zahlen hat]
Hier ruht ein Wohlstandsbürger, gestorben an falschem Essen - wer will schon diese Inschrift auf seinem Grabstein haben? Und doch prasst und völlt sich jeder Dritte von uns verfrüht unter die Erde, behaupten Epidemiologen. Bei zu viel Fett auf dem Teller, zu viel Zucker im Becher drohen Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs. Die düsteren Botschaften kommen an: Bang überdenken wir unseren Speiseplan. Nur wie überdenken? Die Flut von Tipps ist überwältigend - und voller Widersprüche.Genau das werde ich weiterhin tun.
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Häufiger einen Salat oder Apfel, Hände weg vom Salzstreuer, lieber Fisch statt Fritten und vielleicht mal ein Glas Milch - das ist vorläufig alles, was vom Getöse bleibt.
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Nur ausgenüchterte Ernährungsforschung hätte Chancen, vielleicht doch noch ein klares Wirkgefüge zwischen Nahrung und Krankheitsrisiko zu erkennen. Die ratlose Zwischenzeit dürfen auch die strengsten Gesundesser zum Genießen nutzen - und jeder Schlagzeile, die ihnen mit Zahlen und Vorschriften ins Essen pfuschen will, getrost mit Skepsis begegnen. [Birgit Herden, Einfach Essen, Zeit Nr. 46/06,leider nicht online]
