Spuren
[>> noch eins]
[3000 Blogs auf blogger.de]

Triumph der Sportmedizin
... eigentlich noch das Bildblog? Emotional funktioniert es doch letztlich nicht viel anders als »Bild« selbst: Man bekommt jeden Tag seine Portion Grusel, kann sich rechtschaffen über Unglaublichkeiten empören und darf ab und zu leichte Häme genießen. Nicht, dass das Bildblog deswegen schlecht oder als Korrektiv gar überflüssig wäre - immerhin haben sie auch die Wahrheit auf ihrer Seite. Nur ich persönlich habe keine Lust mehr, täglich indirekt »Bild« zu lesen.
Schafe, die auf Blumenkohl weiden, Männer in Schutzanzügen auf einer Crème Brulée, eine Familie im Eischnee - großartige Miniaturaufnahmen, von einer Konditorin (?) und einem Fotografen mit Witz inszeniert. Nachdem ich das im (auch sonst immer wieder tollen) BLDGBLOG und anderen verlinkten Seiten gesehen hatte, machte ich mich sofort auf die Suche nach Büchern. Alles, was ich fand, war eine französische Ausgabe: »Le jardin des Minimiams«, die ich mir jetzt über Amazon Frankreich bestellt habe.

die Minimiams
Nun, die Bilder sind immer noch herrlich anzuschauen. Das Büchlein aber ist mit seinen gerade mal 12 Szenen und 28 Fotos sehr dünn geraten für denjenigen, der schon so viele schöne Aufnahmen im Netz gesehen hat (die Hälfte der Szenen des Buchs kannte ich so schon vorher), die wenigen Halbsätze Text dazu sind jetzt nicht überwältigend und der Preis mit knapp 13 Euro entsprechend saftig. Segen und Fluch des Internets... Als Geschenkidee für Leute, die die Figuren noch nicht kennen oder wie ich lieber in einem echten Buch als im Browser blättern, aber sicher immer noch eine gute Idee.
A. Ida, P. Javelle, A. Serres
Le jardin des Minimiams
ISBN 9-782915-569421
...schon ohne Zigaretten, fällt mir gerade auf. Merkwürdig. Warum habe ich mehr als zwanzig Jahre lang geraucht, wenn ich jetzt nicht mal mehr einen Gedanken daran verschwenden muss?
Lust, mal wieder eine Coladose die Straße entlang kicken zu können.
Im schönen Bahn-Blog von Hrn. Grapf gibt es eine kleine Geschichte von mir.

Piazza Castello

[>klick<, Quicktime, 9 MB, von Aardman]
[via]

Via Po
Wenn ich, geplagt von zu viel zusammenhangloser Information, vor meinem Rechner sitze und nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht, mache ich manchmal einfach Pause. Richte meine Augen für eine Weile auf etwas weit Entferntes. Komme zur Ruhe, sammle mich und meine verstreuten Gedanken und helfe meinem PC dabei, dasselbe zu tun. Dazu starte ich defrag, die bewährte Meditationssoftware für Windows, und lehne mich nach ein, zwei knappen Kommandos zurück.

schlicht, doch so tief
Wie da aus dem Wirrwarr verstreuter, roter Fäden nach und nach Meere von Blau und Grün entstehen! Wie sich - nur untermalt vom leisen, wohligen Geknurpsel des elektromagnetischen Massenspeichers - stetig wieder zusammenfindet, was die Kräfte der Entropie zuvor auseinandergerissen und über den gesamten Festplattenrund verteilt hatten!

Werdet auch wieder eins mit euch, gewinnt neuen Schwung, zusammen mit euren illegal runtergeladenen MP3-Alben Pronofilmchen wichtigen Systemdateien. Defragmentiert mal wieder, es tut so gut.

In der Via Po
Wie ließ eine Firma so lange Zeit unbemerkt 300 Millionen Euro verschwinden? Nullkommadrei Milliarden. Die Staatsanwälte vermuten, dass das nur mit Hilfe eines geschickten Umverteilungsverfahrens geschehen konnte. Die Summe, die man vom Geld des einen Kunden abgezweigt hatte, wurde mit dem Geld des nächsten Kunden wieder ausgeglichen. Das konnte also demnach nur funktionieren, weil Heros täglich mehr Geld anvertraut wurde, als sie für sich abschöpften.

Ich stelle mir das vor wie einen See, in den ein Fluss mündet. Oben fließen täglich einige Millionen Kubikmeter Wasser hinein, unten die gleiche Menge wieder hinaus. Was die Manager der Firma taten, war lediglich, den Wasserspiegel des Sees immer weiter zu ihren Gunsten abzusenken. Raffiniert. Erst dadurch, dass der Zustrom von oben kontinuierlich weniger wurde, hatte man die Differenz jetzt überhaupt bemerkt.

Wieso nur muss ich gerade an Banken mit ihren oft mehrere Tage zurückgehaltenen Überweisungen denken?

Blick von der Mole auf S. Giulia

War es der Duft? Die haptische Qualität?
Jens konnte sich einfach nicht erklären, was
ihn am Anblick knuspriger Brötchen so erregte.

Blick vom Rathaus Richtung Via Garibaldi

lecker

Heute hat die Möwe einen Couscousauflauf erfunden: Auberginen und Zucchini in Scheiben schneiden und im Backofen grillen. Aus Tomaten, Hackfleisch, Knoblauch und gehackter Zwiebel eine Sauce zubereiten, richtige Bolognese ginge natürlich auch. Couscous in kochendem, gesalzenen Wasser quellen lassen. Alles schichtweise in eine Schüssel schlichten (abwechselnd Couscous, gegrilltes Gemüse, Hackfleischsauce usw.), immer gut andrücken. Fertig. Kann auch vorbereitet und später im Backofen heiß gemacht werden.

P.S.: Vielleicht kennen es manche ja noch nicht: Das Food-Wut-Blog wartet auf eure Fotos. Mitgemacht!


La Mole Antonelliana, Wahrzeichen der Stadt

Palazzo Madama, Piazza Castello
»Meine Steuergelder«:
der zur Phrase geronnene Kleingeist, die Offenbarung des scheinheiligen Demokraten.
... könntet ihr euch bitte in Zukunft ein bisschen absprechen, hm? Lange Zeit dreht ihr nur Schrott, so dass man schon gar nicht mehr nachgucken mag, was überhaupt läuft. Und jetzt werft ihr dafür lauter gute Filme auf einmal in die Kinos. Wann soll ich mir die denn bitte noch alle angucken, bevor sie in die Zweitverwertung verschwinden? Wär jedenfalls ganz toll, wenn ihr das mit der Koordination mal angeht.

Euer blue sky.

Sommer vorm Balkon
Match Point
Brokeback Mountain
Die große Stille
Caché
Walk the Line
München
Urlaub vom Leben
Lord of War
Requiem

Die faszinierende Idee, Räume mittels Musik zu heizen,
hatte sich aus unerfindlichen Gründen nie ganz durchgesetzt.

Brunnen in den Giardini Reali

Murazzi del Po (Kaimauern am Fluss)
Kollegen, die sich noch das leckerste Essen mit Seufzern über Kleidergrößen und zu joggende Kilometer vermiesen müssen. »Hach, das schmeckt viel zu gut.« Dann geht doch nach Hause und fresst Salat.

Die Zurückweisung des Guantanamo-Berichts der Vereinten Nationen: Immerhin säßen dort »gefährliche Kämpfer« ein. Woher wisst ihr ohne Verfahren, dass sie von Al-Kaida ausgebildete Kämpfer sind? Und wenn ihr es wisst, was zögert ihr, sie ordentlich anzuklagen?

Vorratsdatenspeicherung und Auskunftsanspruch - wohin die Reise mit der freien Meinungsäußerung im Netz gehen könnte.
 
Würden Moslems ihren Propheten als Markenzeichen eintragen, hätten sie gute Chancen, die Karikaturen sofort und fast überall qua WTO und andere internationale Organe zu unterbinden. [Telepolis]
...und wo entlang die Reise heute schon geht. Dazu fallen mir noch spontan das Verbot ein, Fotos vom Eiffelturm bei Nacht, olympischen Athleten oder dem Atomium zu verwenden, unzufriedene Richter in Bremen, lustige Verlinkungsvorschriften oder das Theater der FIFA, das längst mehr als Grund genug sein sollte, die ganze Veranstaltung zu boykottieren.

Projektleitung: Einmal in der Woche bunte Bildchen für das obere Management malen. Planen, abstimmen, kontrollieren: machen andere.

Chef sagt: Mach mal X.
Chef des Chefs: Auf keinen Fall um X kümmern, sondern um Y. Auf gezielte Rückfrage dann: Ja, ok, man könne erst einmal weitermachen mit X.
Chef des Chefs des Chefs: beschließt zeitgleich Z.

An manchen Tagen ertrage ich diese ganze Scheiße nicht.

Via Micca