Heinz war klar, dass die anderen ihn für wunderlich hielten. Doch wenn er so nächtens
durch die schlafende Stadt rumpelte, wusste er: Eines Tages würde er frei sein,
frei wie ein Wohnmobil.
Eines morgens werde ich aufwachen, von einem Knäuel USB- und Ladekabel in einer nächtlichen Aktion erdrosselt, und nach kurzem Krieg mit den trägen Küchengeräten werden sie die Alleinherrschaft über die Steckdosen antreten.
Ebay-Regel: Eine Auktion, auf die du heimlich ein Auge geworfen hast, wird anschließend von mindestens zwei Nasen heimgesucht, die sich immer wieder gegenseitig überbieten. Tage vor Angebotsende.
Wenn Metaphern in die Hose gehen: ein ermutigendes Kalendergedicht.
Diese Ähnlichkeit firmeninterner Zeitungen mit sozialistischer Propaganda: Mehrjahrespläne, Selbstbeweihräucherung, der große Vorsitzende küsst Kinder schüttelt Hände, lebensfernes Vokabular, Zeugsvorzeiger, keine Kontroversen. Aber: Schickes Layout!
Eartha:
high , turn try run , competition try
elastic but button , church on digestion and
natural and past , bulb on tall ,
regret see chance , left ! example or
structure may body the behaviour not angry it's
idea , electric be leather and country but
chalk or note not coal try judge be
certain.

Cecily:
moon see end some rail but lead see
stamp or black ! chemical ! skirt a
summer in grip the loose ! sweet and
complex ! support ! hate see spoon but
winter or cover , stiff not rhythm a
cut some fly and exchange some edge in
damage may peace and dust it's head ,
bitter be.

rjqguejecmm:
Sly as a fox.
Watch and wait.

[blue sky liest ausgewählte Spam-Mails]
»Jessica?«
»Was ist, Papa?«
»Komm doch mal bitte in den Flur. Und zieh deine dunklen Schuhe an.«
»Was soll ich?«
»Ja, komm mal her. Ich brauch dich für ein Foto. Das werden mir die Agenturen morgen aus der Hand reißen.«
»Ach mann, Papa.«

Hier zurzeit Land unter. Bis demnächst.
Aufgabe: Analysieren Sie Titel und Inhaltsangaben der aufgeführten Zeitschriften und stellen Sie die Unterschiede heraus. Achten Sie dabei auch auf Wörter wie erotisch, Schicksal, tabu, Erlebnis und Rätsel. [via]

Sten war verwirrt. Er hatte lange nicht mehr an Tante Frieda
gedacht, doch plötzlich schien sie ihm nahezu körperlich präsent.
Verdammt, ich bin ein Idiot. Wie hab ich's angestellt, das nicht früher zu kapieren? Ich muss wohl die Augen verbunden gehabt haben, um nicht all die Tage zu sehen: vergangen, verschwendet, weggeworfen und dem Nichts geopfert, dem ständigen sich-Vergnügen, im Geist jede neue Ausflucht erfindend um mir am nächsten Morgen stets die gleiche Mohrrübe vor Augen zu halten.

Verdammt, ich bin ein Idiot. Wie hab ich's angestellt, nicht früher zu merken, dass die Welt um mich herum sich verändert hat? Während ich älter wurde, hat sie nicht auf mich gewartet, sich im übrigen nie um irgendwen gekümmert: Ich bin nicht der erste, der spät aufwacht, hustend im Rauch eines Nachtlokals mit Billardtischen und einem diensthabenden Sänger, den ich schon nach der ersten Note beurteile.

Ich bin ein Idiot. Wie hab ich's geschafft, nicht die Botschaften zu hören? Jene, die die Weisen hinterlassen wollten, keine Flaschen im Meer, sondern Geschichten, Lieder, Gemälde, Worte. Auch wenn ich sie nie alleine gefunden habe, wieso hab ich sie nicht sofort rausgehört? Es tröstet nicht, an morgen zu denken, wenn ich jetzt die Hände auf dem Piano bewege, aber der Kopf leer ist.

Spät, spät, spät, es ist zu spät, Erinnerungen reichen mir nicht,
Wenn man taub wird, spürt man das Gefühl nicht mehr.
Spät, spät, spät, es ist zu spät, zu viel verschwendet,
Wenn man blind wird, findet man die Leidenschaft nicht mehr.

Verdammt, ich bin ein Idiot. Ich hab meinem Herzen die Zeit gegeben, sich zu verbrauchen, aber wieso schlief mein Bewusstsein? Es ist die Katharsis, jene fernsehartige, die dich befreit und beraubt von deinen Sorgen und Reflexionen, sofern du dich nicht im Griff hast. Und es sind keine Anweisungen zu befolgen, es sind nur Fluchten, Handbuch nicht vorgesehen.

Verdammt, ich bin enttäuscht, und ich schäme mich für jede Flamme, die ich gelöscht habe vom allerersten Feuer, das mir im Herzen brannte. Und es ist nicht wahr, dass nicht der Zeitpunkt war, dass immer Zeit bleibt und die Flamme nie stirbt. Nein, es ist nicht wahr, wenn das, was ich jetzt spüre, kaum noch mehr ist als lauwarm. Und es reicht nicht, an morgen zu denken, wenn ich die Hände voll mit Stiften, Papier, Farben habe, aber der Kopf leer ist.

Spät, spät, spät, es ist zu spät, Erinnerungen reichen mir nicht,
Wenn man taub wird, spürt man das Gefühl nicht mehr.
Spät, spät, spät, es ist zu spät, zu viel verschwendet,
Wenn man blind wird, findet man die Leidenschaft nicht mehr.

Verdammt, ich bin ein Idiot! Wie hab ich's angestellt, nicht zu bemerken, dass ich die Schäden alle bitter bezahlt habe? Wer hat mir beigebracht, immer von »den Leuten« zu reden, mich für anders zu halten, mich außerhalb zu nennen, als hätte ich nicht ihre Fehler begangen, genau die gleichen, schlimmer noch, wenn ich meine Rolle betrachte:
Ich bin nur ein Fluggast und hielt mich für den Piloten.

(Idiota)

Endlich den Mietvertrag unterschrieben zu haben ist schön.
Mit einer Frau zusammenzuziehen, die solche Focaccias backt, noch schöner.
Verachtung und Häme: Immer noch die verlässlichsten Anzeichen, zu wem man auf Distanz bleiben sollte.
Wenn auch Sie gerade nach schlechtem Schlaf nicht recht wach werden wollen und Ihr Zustand mit missmutig nur unzureichend beschrieben ist, könnte Ihnen die Musik aus diesem Video helfen. Macht Laune. (Auch hier als Audiostream, Consolation Prizes anklicken.)

(mehr in den Kommentaren)
Man wird ja mit der Zeit ein wenig abergläubisch, was die Freude über Dinge angeht, die dann vielleicht doch nicht kommen. Diesmal sollte aber nichts mehr schiefgehen, so dass wir morgen den Mietvertrag über eine schöne Wohnung unterschreiben werden. Ab Oktober, bezahlbar, in guter, ruhiger Lage, mit Balkon und vor allem: großer Küche! Danke für die Unterstützung.
macht doch mal einen Ortstermin in italienischen Metzgereigeschäften. Was fällt euch auf?

1. In der Vitrine findet ihr Schinken, Salami und Wurst nur am Stück. Für jeden Kunden wird frisch aufgeschnitten. Gut, das dauert einen Moment länger und deutsche Kunden haben offenbar lieber angetrocknete, leicht schillernde oder angegraute Ware als eine Minute länger an der Theke zu stehen. Aber ich bin sicher, auch die könnt ihr auf Dauer vom Vorteil frischen Aufschnitts überzeugen. Und ihr selbst müsstet weniger wegwerfen.

2. Seht mal, man kann Schinken und Salami auch dünn aufschneiden. Sogar Mortadella. Zwar seid ihr in der Beziehung teilweise schon besser geworden. Aber auch nur bei den ganz teuren Sorten wie Parmaschinken. Irgendwie scheint ihr immer noch zu glauben, wenn ihr nur alles schön dick schnittet, würde mehr gekauft. Dabei ist es ein ganz anderer Geschmack, in etwas zu beißen, das zart und luftig in mehreren Schichten übereinander liegt, als auf einer dicken, zähen Scheibe davon herumkauen zu müssen. Für letzteres mag ich z. B. kein Geld mehr ausgeben. (Mit der Ausnahme französischen Kochschinkens, dieses leckeren, saftigen, den man in französischen Bars aufs Sandwich bekommt, der darf gerne herzhaft dick daherkommen - aber den habt ihr eh nicht.) Und wenn ihr Punkt 1 beachtet, könnt ihr immer noch auf jeden einzelnen Kunden eingehen, falls er es doch lieber dick geschnitten mag.

3. Seht mal hin, wie die Italiener die geschnittenen Scheiben einpacken. Ist das nicht appetitlich? Kein zusammenklebender Stapel auf viel zu kleinem Papier, sondern alles direkt vom rotierenden Messer weg in Wellenform auf eine große Fläche drapiert, was - wieder einmal - umso einfacher wird, je dünner geschnitten wurde. Dann legen sie ein zweites Blatt darüber und falten alles so zusammen, dass nichts rausguckt und trocken werden kann. Und sie tackern den Preisbon nicht derart an die Tüte (oder gar in die Salami), dass sie beim Öffnen zuhause reißen würde. Auf diese Weise bleibt die Ware bis zur letzten Scheibe frisch und appetitlich, man kann das Papier immer wieder öffnen, später zusammenfalten und in den Kühlschrank zurücklegen. Sogar auf dem Tisch macht es eine gute Figur.

Fazit: Mal ehrlich, wovon würdet ihr mehr kaufen? Seit Stunden herumliegende, aneinander klebende dicke Scheiben, lieblos in zu kleines Papier geklatscht, das zuhause nach dem ersten Öffnen schon seinen Zweck versagt? Oder frisch aufgeschnitten, hauchdünn, appetitlich zurechtgelegt und so eingeschlagen, dass man sie darin bis zum letzten Fitzel aufbewahren kann? Genau. Natürlich bedeutet das mehr Handarbeit - einfach den Schinken in die Maschine spannen und Knopf drücken wird nicht reichen. Aber wir Kunden wüssten wieder einen Grund mehr, warum wir unseren Aufschnitt bei euch und nicht eingeschweißt aus der Kühltheke beziehen sollten.

(no son of mine)
Als Mequito vor ein paar Tagen so flammend für das Vorlesen von Bloggeschichten im Allgemeinen und blogread.de im Speziellen warb, erinnerte ich mich, dass ich schon lange mal einen wunderbaren Text von Hrn. undundund aufnehmen wollte. Gesagt: Getan.
B d est S h el w lin v g W l atc j he g s

R q OL p EX
C e ARTIE h R
BR p EI e TLIN v G
B y VLG q ARI
OM o EG l A
PA r TE m K P y hilipp b e and m n any o d ther

H m andbag a s & Pu t rs f es, TI t FFA a NY & CO Je o werl e y
O b rde r r T i ODA q Y and s q ave 2 z 5 % http://irgendeinescheissseite.com

whistling steam, and up he soared blazing into the air and settled on
the mountain-top in a spout of green and scarlet flame. The dwarves
heard the awful rumour of his flight, and they crouched against the
walls of the grassy terrace cringing under boulders, hoping somehow to
escape the frightful eyes of the hunting dragon.
There they would have all been killed, if it had not been for Bilbo
Bitte beachten Sie die letzten sechs Zeilen: Ein Ausschnitt aus Tolkiens »Hobbit«! Und derzeit habe ich pro Tag ein- bis zwei von diesen Mails im Kasten, jeweils mit einem anderen Ausschnitt. Nicht, dass ich etwas für den kleinen Hobbit übrig hätte (ein in mehrfacher Hinsicht unterirdisches Buch), aber ist das nicht eine klasse Idee, um Spam schmackhaft zu machen? Einfach mit einem Fortsetzungsroman verbinden. Oder wie hier, ein Geschichten-Puzzle zum selber zusammenkleben, für so Leute, die auch in der »Zeit« immer diese Rätsel auf der vorletzten Seite lösen müssen. Wenn sich das rumspricht - am Ende würden die Menschen vielleicht wenigstens einen Teil dieser riesigen Menge unschuldig verschwendeter Buchstaben wieder lesen, um die es mir immer so leid tut. Vielleicht würden sie sogar Spam-Mails tauschen, so wie Kinder ihre Panini-Fußballbilder: »Hast du schon Kapitel acht, die Elbenwald-Szene? Ich geb dir dafür die Drachentötung, die hab ich schon zweimal.« Und nebenher ließen sich interessante Fragen beantworten: Kauft, wer den kleinen Hobbit liest, nachgemachte Markenuhren? Was ist die Lieblingslektüre von Kreditopfern? Haben Fans von Dieter Bohlen kleine Sexualorgane? Können sie überhaupt lesen? Man müsste das nur mal richtig aufziehen.
In mir hat sich etwas verändert. Ich weiß nicht, wie es passiert ist und ob es so bleiben wird, aber wenn ich daran denke, daß ich wahrscheinlich partnerlos bleiben werde, dann macht mir das keine Angst mehr. Es macht mir auch keine Angst, mich im Badeanzug zu zeigen oder nackt im Meer zu baden.
Lesen Sie Frau Fragmente.